DBV/CMA. Der Pro-Kopf-Verzehr bei Schweinefleisch liegt im zu Ende gehenden Jahr 1998 mit 40,3 Kilogramm um rund 2 Kilogramm höher als 1997. Marktexperten halten die umfangreichen Maßnahmen der Verkaufsförderung und Werbung, die die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA), Metzgereien und der Lebensmittelhandel sowie Landwirte in den verschiedenen Regionen durchgeführt haben, für eine wesentliche Ursache der höheren Nachfrage von Schweinefleisch und die positive Verbrauchsentwicklung. In Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Westfalen und Niedersachsen haben Bauern und Bäuerinnen Verkaufsförderungsaktionen für Schweinefleisch durchgeführt
Nach Berechnungen der CMA haben die Verbraucher in Deutschland in den Monaten August und September 1998 drei beziehungsweise fünf Prozent Schweinefleisch mehr eingekauft als in den entsprechenden Vorjahresmonaten. Im Oktober und
November hat sich dieser Trend sogar noch verstärkt. In der ersten Jahreshälfte hingegen hatten Metzgereien und Lebensmittelhandel bei Schweinefleisch noch rückläufige Umsätze verzeichnet.
Trotz dieser erfreulichen Verbrauchsentwicklung liegen die Erzeugerpreise für Schlachtschweine und Ferkel nach wie vor auf einem völlig inakzeptablen niedrigen Niveau. Neben der Steigerung des Konsums ist eine Belebung des Schweinefleisch-Exportes der Schlüssel für eine Verbesserung der Preise. Die Ende Oktober beim Krisengespräch des Deutschen Bauernverbandes (DBV) geforderten handels- und marktpolitischen Maßnahmen sind von der Politik aufgegriffen worden und zeigen erste Wirkung
Die derzeitigen Tiefstpreise verlangen nach Ansicht des DBV weiterhin eine konzertierte Aktion aller Marktbeteiligten sowie der Politik. Forderungen des DBV nach einem Existenzsicherungsprogramm für die in Not geratenen Schweinehalter sind bisher am Veto der EU-Kommission gescheitert. Für EU-weite abgestimmte finanzielle Hilfen fehlen offensichtlich die Initiativen der EU-Mitgliedstaaten.