Demnach geben 67,4 % der befragten Bundesbürger, die zwischen Mitte Januar und Mitte Februar in der Gastronomie gewesen sind, an, dass sie mit der neuen Währung gleich viel Trink-geld geben wie zu D-Mark-Zeiten. Von der Einführung des Euro haben die Kellnerin-nen und Kellner in Deutschland also nicht profitiert. Das “Dankeschön” für freundlichen Service stieg demnach nur in 13,7 % der Fälle. Dem stehen 17,2 % der Gäste gegenüber, denen der Trink-“geldbeutel” mit dem Euro weniger locker sitzt.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband nimmt das Ergebnis dieser Umfrage zum Anlass, erneut die längst überfällige Abschaffung der Besteuerung von Trinkgeldern in Deutschland zu fordern. “Kaum serviert, schon abkassiert”, nach diesem Motto langt der Finanzminister den Kellnerinnen und Kellnern in Deutschland weiterhin voll in die Tasche. “Das ist ein in nahezu ganz Europa einzigartiger Angriff auf die Dienstleis-tungsbereitschaft der Servicekräfte. Trinkgelder sind ein freiwillig gegebenes Honorar der Gäste für die Freundlichkeit der Servicekräfte. Unsere Mitarbeiter dürfen nicht län-ger dafür herhalten, Löcher im Staatshaushalt zu stopfen, für die sie in keiner Weise verantwortlich sind”, so Christian Ehlers, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA in Berlin.
Darüber hinaus fördert die Umfrage zutage, dass fast jeder dritte Bundesbürger in der Zeit zwischen Mitte Januar und Mitte Februar überhaupt nicht in einem Restaurant oder einer Gaststätte gewesen ist. “Diese erschreckende Zahl verdeutlicht, dass der Konsumverzicht gerade im Gastgewerbe voll durchschlägt. Die nochmals gestiegenen staatlichen Belastungen zum Jahreswechsel führen dazu, dass die verunsicherten Bürger den Euro bunkern anstatt mit dem neuen Geld in der Gastronomie anzusto-ßen”, stellt Ehlers fest.