Westfleisch erklärt Kaufinteresse an süddeutschen Vion-Standorten
Die genossenschaftlich organisierte Westfleisch SCE mbH, zweitgrößter Fleischvermarkter Deutschlands, bekräftigt ihr Kaufinteresse an den Vion-Standorten in Süddeutschland. Vion ist ein Unternehmen der Fleischindustrie mit Sitz im niederländischen Boxtel und aktuell der drittgrößte Schlachtkonzern in Deutschland.
Vor dem Hintergrund des angekündigten Rückzugs von Vion aus Deutschland und der kartellrechtlich gescheiterten Übernahme der bayerischen Schlachthöfe durch die Premium Food Group (vormals Tönnies) stellte Westfleisch am heutigen Mittwoch, 30. Juli 2025, in Haus der Bayerischen Landwirtschaft in Herrsching am Ammersee seine Pläne für eine laut Presemitteilung „nachhaltige und regionale Schlachthofstruktur“ vor. Zu dem Dialogformat waren Vertreter der bayerischen Landwirtschaft, Politik und Verbände eingeladen, darunter MdL Petra Högl, stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, und Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbands.
„In der öffentlichen Diskussion ist zunächst der Eindruck entstanden, es gebe nur einen Bewerber für die Vion-Betriebe in Süddeutschland. Doch die Region braucht eine wettbewerbsfähige, unabhängige und zukunftssichere Schlachthofstruktur“, erklärte Dr. Wilhelm Uffelmann (kl. Bild o.), CEO der Westfleisch SCE.
„Im Gegensatz zu möglichen Konkurrenten kennen wir als Genossenschaft die Bedürfnisse der Landwirtschaft genau und wollen gemeinsam mit den bayerischen Bäuerinnen und Bauern Verantwortung übernehmen.“ Und abschließend: “Wir sind bereit die Vion-Betriebe zu übernehmen und die Landwirtschaft, den ländlichen Raum und Tierhaltung in Süddeutschland in die Zukunft zu führen.”
Finanzen und Ressourcen sicher
Der CEO betonte, dass Westfleisch bereits heute ein verlässlicher Partner für die Bauern im Süden Deutschlands sei und über die notwendigen Ressourcen verfüge, um eine belastbare Zukunftsperspektive für Erzeuger, Verarbeiter, Kunden und die Region zu bieten.
Mit einer Eigenkapitalquote von 41,4 Prozent sei Westfleisch wirtschaftlich stark und wachse kontinuierlich, zuletzt durch die Übernahme des Tierfutterherstellers „The Petfood Company“ im Jahr 2024. „Wir sind finanziell solide aufgestellt und können die Übernahme des Gesamtpakets leisten.“
Bezüglich der Machbarkeit sei „die Übernahme der deutschen Vion-Betriebe durch Westfleisch kartellrechtlich unbedenklich”, so der CEO. Diese Überzeugung fußt auf einer Einschätzung der auf Kartellrechtfragen spezialisierten Sozietät CMS, die Westfleisch in dem Prozess begleitet. Dr. Uffelmann kündigte zudem an, den Dialog auch über Bayern hinaus fortzusetzen: „Gleich nach der Ernte im September werden wir ein ähnliches Dialogformat für die Landwirte in Baden-Württemberg anbieten.“
Das ist Westfleisch
Die Westfleisch SCE mbH mit Sitz in Münster ist ein genossenschaftlich organisiertes Unternehmen der Fleischwirtschaft mit rund 7.200 Mitarbeitenden. Damit ist Westfleisch am deutschen Markt für Fleischvermarktung die Nummer 2 hinter der Premium Food Group von Tönnies. Im Jahr 2024 erzielte Westfleisch einen Umsatz von 3,4 Milliarden Euro und verarbeitete rund 6,9 Millionen Schweine sowie 358.000 Rinder einschließlich Kälbern.