Meye

150 Jahre Fleischerei Meyer

Seit 150 Jahren gibt es die Fleischerei Meyer nun in Hille. Für diese herausragende Leistung überbrachte Cordian Reckmann als Obermeister der Innung des Fleischerhandwerks Wittekindsland dem Familienunternehmen eine Ehrenurkunde der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld.

Ältestes Rezept: Stippgrütze

Das exakte Datum des Jubiläums war allerdings der 1. Dezember 2023. Vieles hat sich in der Fleischerei Meyer seit deren Gründung geändert – nur eines nicht: Das genaue Rezept für Stippgrütze kennt seit jeher nur der Chef Carsten Meyer. Er führt den Betrieb in der fünften Generation. Doch nicht nur das Rezept für die Stippgrütze – dem ältesten Rezept der Fleischerei Meyer – wurde schon von seinem Vater Günter Meyer geheim gehalten, sondern auch die Zusammensetzung der Bratwurst. Wie alt das überlieferte Rezept ist, weiß aber selbst der heutige Inhaber nicht genau: „Das gab es schon immer“, sagt er.

Überregional bekannt

MeyeDen Grundstein für diesen Familienbetrieb legte Alfons Meyer mit der Gründung des Unternehmens. Er zog mit seinen selbst hergestellten Produkten von Haus zu Haus. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte expandierte der Betrieb. Dabei halfen besondere Verbindungen: Carsten Meyers Großmutter stammte aus Gelsenkirchen. Nach dem zweiten Weltkrieg lieferte daher das Hiller Unternehmen auch tonnenweise Fleischwurst in das Ruhrgebiet. „Und noch heute rufen Kunden aus Gelsenkirchen an und ordern die Stippgrütze aus Hille“, weiß Carsten Meyers Gattin Anne. Aber auch auf die Nordseeinsel Sylt, nach Holland, Dänemark und Österreich lieferten sie die ostwestfälische Spezialität. Ein Großteil wird heute im umliegenden Einzelhandel und in den eigenen Filialen vertrieben.

Zurück zu den Wurzeln

Carsten Meyers Weg war zwar vorgezeichnet, aber keineswegs vorgeschrieben. Sein vor rund fünf Jahren verstorbener Vater Günter Meyer hat sich aber gefreut, dass er den Betrieb übernahm. Nach mehreren Jahren in der Industrie und in kleineren Handwerksbetrieben kehrte der Fleischermeister ins väterliche Unternehmen zurück. Vom Anfang bis zum Ende alle Produktionsschritte zu sehen, sei für ihn das Besondere, so Carsten Meyer. Das Fleisch bezieht er von heimischen Landwirten. „Wichtig ist mir, dass das Tier mit Respekt behandelt wird. Das bezieht sich auch auf das Schlachten“, betont er.

Im Bild (v.l.): Eine Ehrenurkunde der Handwerkskammer zum 150-jährigen Bestehen des Famlienunternehmens erhielten Carsten und Anne Meyer (r.). Überreicht wurde sie von Cordian Reckmann (2. v. l.), Obermeister der Innung des Fleischerhandwerks Wittekindsland, und Martina Hannen, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Wittekindsland.

Meist gelesene Artikel

News
Wenn das Schnitzel aus dem Drucker kommt
News
Hoffest und Weißwurstfrühstück bei Sophie I.
News
150 Jahre Deutscher Fleischer-Verband
News
100 Jahre Wolf Firmengruppe
News
Wie sicher essen wir Deutschen?

Das könnte Sie auch interessieren:

Hoffest und Weißwurstfrühstück bei Sophie I.

Am 13. Juli 2025 fand auf dem Braumiller Hof – dem Heimatbetrieb der aktuellen Bayerischen Weißwurstkönigin Sophie I. – ein...

Bayerns Ladenschlussgesetz begünstigt Smartstores

Am 1. August 2025 tritt in Bayern ein neues Gesetz in Kraft, das auch Metzgereien erstmals rechtlich die Möglichkeit eröffnet,...

1. BFS Landshut re-zertifiziert

Die 1. Bayerische Fleischerschule aus Landshut glänzt wiederholt in puncto Qualität und erhielt im Bildungsaudit erneut Bestnoten....

150 Jahre Deutscher Fleischer-Verband

Mit über 180 Gästen aus Fleischerhandwerk, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft feierte der Deutsche Fleischer-Verband unweit des Brandenburger Tores in Berlin...
Fleischeslust Martin Oesch

Fleischkonsum in Comic-Form

Im Oktober 2025 erscheint die Graphic Novel „Fleischeslust“ von Martin Oesch. Er ist sowohl in der Comic-Welt als auch im...

Schwarzwälder Schinken goes Wacken

Wenn Heavy Metal auf Schwarzwälder Schinken trifft: Schinkenscheiben und -stücke, Würfel und „Wacken-Wecken“ für Musiker und Fans....