Vieh und Fleisch
An den Großmärkten war der Handel mit Rindfleisch aufgrund des hochsommerlichen Wetters weiter schleppend. Die Rindfleischpreise änderten sich kaum. Am Schlachtrindermarkt war die Absatzlage fortgesetzt sehr ruhig. Männliche Schlachttiere standen weiter nur in begrenzter Zahl zum Verkauf, das Angebot reichte für die schleppende Nachfrage jedoch aus. Die Auszahlungspreise an die Erzeuger behaupteten sich insgesamt nur knapp. Abschläge gab es insbesondere in südlichen Regionen, während im Nordwesten unveränderte Preise anzulegen waren. Das Bundesmittel für Jungbullen R3 sank um zwei Cent auf 2,27 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht.
Schlachtkühe standen in größerer Zahl zum Verkauf. Die Schlachtereien korrigierten die Auszahlungspreise allerorts nach unten. Das Mittel für Schlachtkühe O3 gab um drei Cent auf 1,71 Euro je Kilogramm nach.
Beim Rindfleischversand in andere Länder mussten sich die Anbieter intensiv um Abnehmer bemühen. Feiertagsbedingt wird aus Südeuropa wenig Ware geordert.
Nach wie vor auf Sparflamme läuft der Rindfleischexport in Drittländer. Sollte die Rindfleischnachfrage keine Impulse erhalten, sind in der kommenden Woche weitere Preisabschläge für Jungbullen und Schlachtkühe möglich.
Die Nachfrage nach Kalbfleisch seitens des Handels verlief ruhig und ohne Impulse. Das Angebot an Schlachtkälbern war zwar nicht sehr groß, reichte für die ruhige Nachfrage aber gut aus. Die Auszahlungspreise für pauschal abgerechnete Tiere standen unter Druck; aktuell lagen sie schätzungsweise bei 3,91 Euro je Kilogramm. Am Nutzkälbermarkt sind die Preise unverändert bis schwächer.
Im Großhandel belebte sich mit dem Ende der Sommerferien in nördlichen Bundesländern die Nachfrage nach Schweinefleisch. Für das meist nicht sehr große Angebot an Hälften zahlten Großhändler und Zerleger deutlich mehr als bisher. Auch der Handel mit Teilstücken lief zügig; favorisiert wurden Grillartikel. Das Angebot an Schlachtschweinen nahm zwar wieder etwas zu, insgesamt gesehen war es aber immer noch knapp. Sowohl die Stückzahlen als auch die Gewichte sind weiterhin unterdurchschnittlich. Im Bundesmittel brachten E-Schlachtschweine in der Berichtswoche mit 1,35 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht sechs Cent mehr.
Zurückgehende Temperaturen und zurückkehrende Urlauber könnten in der kommenden Woche die Nachfrage nach Schweinefleisch etwas beleben. Bei weiter kleinem Schlachtschweineangebot dürften die Preise stabil bleiben. Der Ferkelmarkt war etwas freundlicher als zuletzt; so hat sich die Nachfrage regional leicht belebt. Bei insgesamt gut ausreichendem Angebot waren die Notierungen stabil, teils auch fester.
Eier und Geflügel
Die Nachfrage am Eiermarkt läuft besser als angesichts der Ferienzeit und des Sommerwetters erwartet wurde. Es besteht Hoffnung auf eine baldige weitere Belebung. Bei hitzebedingt verminderter Produktion tendieren die Preise etwas fester.
Der Geflügelfleischmarkt ist im Schnitt ausgeglichen. Hähnchen sind derzeit teilweise etwas verhaltener gefragt. Dagegen ist die Lage im Putensektor weiter fest.
Milch und Milchprodukte
Die Milchanlieferung an die deutschen Molkereien geht der Jahreszeit entsprechend zurück, darüber hinaus drückte aber Anfang August auch die Hitze das Milchaufkommen. Der Absatz von Konsummilch und Milchfrischprodukten wird weiterhin von den hohen Temperaturen stimuliert. Der Buttermarkt tendiert unverändert fest. Abgepackte Ware wird in saisonüblichem Umfang geordert. Die Preise ziehen im Tagesgeschäft an. Blockbutter wird vor allem für den Export rege nachgefragt. Bei knappem Angebot sorgt das für sehr feste Notierungen. Die hiesige Käseproduktion wird eingeschränkt. Das Interesse an Käse im Inland ist gut, die Absatzmöglichkeiten in Südeuropa werden als sehr gut bezeichnet. Auch Exporte nach Drittländern verlaufen rege. Die Preisverhandlungen für September, bei denen deutliche Erhöhungen gefordert werden, sind in vollem Gange. Eine festere Tendenz ist am Markt für Voll- und Magermilchpulver zu beobachten. Bei Magermilchpulver in Futterqualität nahm das Interesse zuletzt zu.
Getreide und Futtermittel
Das Angebot von Seiten der Erzeuger stagniert auch nach Abschluss der gegenüber 2002 um schätzungsweise 11,5 Prozent niedrigeren Getreideernte. Die höheren Ergebnisse in den Spätdruschgebieten ändern daran wenig. Denn bundesweit ist die niedrigste Getreideernte der vergangenen Jahre in Sicht, was die Spekulation anregt und die Preise weiter nach oben treibt. Derzeit ist das Marktaufkommen an Brotweizen knapp, zumal jetzt die Mühlen Rohstoff suchen. Daher dürften hoflagernde Partien in guter Qualität glatt Käufer finden, insbesondere wenn der Export wieder anläuft.
Am Brotroggenmarkt setzen die Mühlen auf eventuelle Verkäufe aus Interventionsbeständen. Sie versuchen daher, Brotroggen schon jetzt billiger zu bekommen. In den Zuschussregionen bleibt die Tendenz aber fest. Im Futtersektor ziehen die Notierungen für Gerste an. Verunsichert zeigt sich der Markt vom Stopp der Drittlandsexporte und möglichen kurzfristigen Verkäufen aus Interventionsbeständen.
Am Maismarkt muss jetzt ebenfalls von einer knappen Versorgung ausgegangen werden. Hierzulande wurden bereits erste vertrocknete Maisschläge siliert. Die Maisnotierungen befinden sich EU-weit im Aufwind. Damit öffnen sich die Märkte für Getreide anderer Art und Herkunft immer weiter. Das Geschäft mit Braugerste läuft trotz mäßiger Erntemeldungen auf Sparflamme.
Am Rapsmarkt zeigen die Verkäufer nur eine geringe Abgabebereitschaft. Einerseits zogen Ölmühlen angesichts niedriger Schlaglöhne kaum Nachfrage, andererseits wollen die Anbieter mehr Geld. Die Aussaat von Winterraps verzögert sich.
Am Futtermittelmarkt zeigt die Preistendenz für Mischfutter wie für Einzelkomponenten trockenheitsbedingt nach oben. Zudem gibt es Transportprobleme und hohe Frachtkosten wegen niedriger Pegelstände der meisten europäischen Wasserstraßen. Auch für Sojaschrot zogen die Preise trotz der abflauenden Nachfrage seitens der Mischfutterhersteller an. Rapsschrot ist derzeit kaum gefragt.