Einst nur Resteverwertung, gehören die Eintöpfe zu den internationalen Lieblingsgerichten fast aller Männer. Das erste Eintopfessen ist in der Bibel im 1. Buch Moses beschrieben: Esau kam von der Feldarbeit heim und es stieg ihm der süße Duft eines von Bruder Jakob angerichteten Linsengerichts in die Nase. Es muß eine wunderbares Essen gewesen sein, denn für einen Teller Suppe verscherbelte er sein Erstgeburtsrecht an den Bruder. Daraus schließen wir, daß der Eintopf zu den ältesten Kulturgütern der Menschheit zählt. Das wußte auch der “Sonnenkönig”. Er bestand täglich auf viererlei Suppen und Eintöpfen. Baron Vaerst sagte von der Suppe, daß sie ein “großes Verhütungsmittel der Trockenheit des Körpers” sei. Auch politisch wurde der Eintopf mißbraucht, doch auch der “Eintopfsonntag” der Nazis konnte nicht verhindern, daß sich der Eintopfgedanke sich wie ein roter Faden durch die Weltküche zieht. Kreative Köche haben erkannt, daß der Eintopf einen ehrlichen Namen hat. Als sicher kann gelten, daß Eintöpfe als konzentrierteste Suppenform die Wollust bei Tisch symbolisiert.