Der Deutsche Fleischer-Verband zeigt sich verwundert über Form und Inhalt der Meldung Bundestagsfraktion der Grünen zu den Belastungen von Fleisch mit ESBL. Sowohl die Untersuchung selbst als auch die daraus abgeleiteten falschen Interpretationen würden der besonderen Bedeutung des Themas in keiner Weise gerecht.
Die Bundestagsfraktion der Grünen verbreitete Mitte der Woche eine Meldung, in der über resistente Keime in Fleischerzeugnissen berichtet wird. Danach seien bei Testeinkäufen von 63 Fleischerzeugnissen ESBL-bildende Bakterien nachgewiesen wurden. Damit habe sich die Lage gegenüber einer erste Untersuchung vor rund eineinhalb Jahren erneut verschlechtert. Der DFV hält das Thema der Tierhaltung und der Erzeugung von gesunden Lebensmitteln für zu ernst und zu wichtig, als dass man mit statistischen Taschenspielertricks unberechtigte Ängste schüren dürfe. Der Verband sieht mit solchen sachlich falschen Darstellungen einen offenen Dialog um die Verbesserung von Haltungsformen und Lebensmittelqualität behindert. In der Verlautbarung der Grünen werde mit Prozentzahlen operiert, um einen bestimmten Eindruck zu erwecken. Fakt ist, dass sich gegenüber der ersten Untersuchung 2012 ein dramatischer Rückgang der Belastung ergeben habe. Damals wurden keine Putenprodukte untersucht. Betrachtet man bei der aktuellen Untersuchung wie damals nur die wesentlich relevanteren Schweinefleischprodukte, so sind nun von den verbleibenden 54 Proben nur vier auffällig. Das sind rund 7 % Prozent, also weniger als die Hälfte als zuvor. Will man seriöse Aussagen über die Keimbelastung von Produkten treffen, ist ein Mindestmaß an wissenschaftlichen Regeln einzuhalten. Zudem tauge eine geringe Zahl von Proben nicht, um auf den Status der Grundgesamtheit zu schließen. Der Deutsche Fleischer-Verband hat in einem Schreiben an die Bundestagsfraktion der Grünen sein Befremden deutlich zum Ausdruck gebracht. Den Initiatoren innerhalb der Fraktion wurde ein sachlicher Dialog angeboten, wie durch Erhalt und Förderung der regionalen Strukturen ein wichtiger Beitrag zu nachhaltiger und gesunder Lebensmittelproduktion geleistet werden kann. www.fleischerhandwerk.de