Deutschland weltweit führend im Hopfenanbau

Von den rund 18.300 Hektar Anbaufläche entfallen 15.000 Hektar auf die bayrische Hallertau, das größte zusammenhängende Anbaugebiet der Welt mit einer durchschnittlichen Jahresproduktion von etwa 26.000 Tonnen. Weitere wichtige Hopfengebiete finden sich in Spalt, Hersbruck, Tettnang und Elbe-Saale.

Der Hopfen wirkt in vielfältiger Weise im Bier. So verleihen die Weichharze des Hopfens, eingeteilt in Alpha- und Betasäure, dem Bier seinen feinbitteren Geschmack und sorgen für die Schaumstabilität sowie die Haltbarkeit. Letzteres ist eine grundlegende Wirkung des Hopfen, die mit Einführung der Natureiskühlung und später mit der Erfindung und Nutzung der Kühlmaschinen noch verstärkt wurde.

Dank des Jahrhunderte langen Kultivierungsprozesses des Hopfens hat der heute zum Brauen verwendete Hopfen nicht mehr viel mit dem sogenannten wilden Hopfen gemeinsam. Nachdem Kaiser Karl der Große den Hopfenanbau verordnet hatte, um das Bier würziger und schmackhafter und länger haltbar zu machen, setzte sich das “grüne Gold” immer mehr zur Bierherstellung durch und wurde 1516 im Reinheitsgebot verbindlich festgelegt.

Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde Hopfen ausschließlich rund um die großen Brauereien angebaut und diente der lokalen Rohstoffversorgung. Ein Schwerpunkt lag dabei im norddeutschen Raum. So weisen beispielsweise noch heute in Hamburg Straßennamen wie “Hopfenmarkt” darauf hin, dass der begehrte Hopfen vornehmlich in den Hansestädten vertrieben wurde. Erst allmählich verlagerte sich der Hopfenanbau in den Süden Deutschlands.

Zum Bierbrauen werden ausschließlich die Dolden der weiblichen Hopfenpflanzen verwendet. Nur sie enthalten die zum Bierbrauen begehrten Bitter- und Aromastoffe. Die Schlingpflanze wächst ab Mai an hohen Gerüsten, pro Tag oft bis zu 30 Zentimeter, auf eine Gesamtlänge von ungefähr sechs Meter an, um dann im September eingefahren zu werden. Dabei muss für jedes Bier der richtige Hopfen gefunden werden: Die Vielzahl der Sorten wirdgrob unterschieden in Aroma- und Bitterhopfen. Aromahopfen wird für feinhopfige Biere wie etwa Pils verwendet, Bitterhopfen findet beispielsweise beim Bock Verwendung. Auch die Beschaffenheit des Brauwassers und sein Kalkgehalt haben einen wichtigen Einfluss auf Auswahl und Menge des Hopfens, wobei jeder Brauer weiß: Nur mit einem Spitzenhopfen lässt sich ein Spitzenerzeugnis wie deutsches Bier herstellen.

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