Diese Worte begleiten Elisabeth Weber aus der Feinkost Metzgerei Weber aus Lenggries maßgeblich in ihrem bisherigen Leben. 2021 wurde sie Kammersiegerin im Fachverkauf und auch Bayerns Zweitbeste in ihrem Beruf.
Schon 2017 – vor ihrem Realschulabschluss 2018 (Notendurchschnitt: 1,6) – sammelte die 19-Jährige Erfahrungen im Rahmen zweier Praktika in anderen Metzgereien: Im Frühjahr in der Metzgerei Reßl in Benediktbeuern und im Herbst in der Landmetzgerei Hofherr in Königsdorf, jeweils eine Woche. Danach stand für die älteste Tochter von Karl und Elisabeth Weber fest, ihre Ausbildung zur Metzgerei-Fachverkäuferin im Familienbetrieb zu absolvieren. Auch hier war das Abschlusszeugnis mit 1,00 aller Ehren wert. 2021 schließlich arbeitete sie einige weitere Wochen in der Metzgerei Christine Lotter in Amberg. Über ihre Zeit dort und warum es richtig war, den elterlichen Betrieb als Perspektive zu betrachten, spricht sie hier im Interview:
Warum hast Du Dich für eine Ausbildung im Metzgerhandwerk entschieden? Was bereitet Dir am meisten Freude?
Ich bin sehr gerne mit Leuten und natürlich auch den Kunden in Kontakt. Außerdem bin kreativ, offen für Neues und liebe es Kunden eine Freude zu bereiten. Schon als kleines Mädchen stand ich in der Wurstküche und bekam vieles mit, was da so abläuft. In meinem Beruf kann man alles lernen – vom Fleisch über das Kochen bzw. Zubereiten bis zum Partyservice. Man lernt, wie man ein Produkt herstellt und weiterverarbeitet, z.B. zu einer schönen Platte oder einem tollen Büfett. Auch hat man gleich viel Wissen zu Zusatzprodukten, die man den Kunden weitervermitteln kann. Am meisten Freude bereitet es mir, wenn sie lachend über die Theke schauen, ein tolles Produkt zuvor von mir bekommen haben und so glücklich sind, dass sie wiederkommen und erzählen wie gut meine Zubereitungsempfehlung gepasst hat. Auch ein Lob über meine schön gelegten und garnierten Platten macht mich stolz.
Warum ist es sinnvoll Erfahrungen in anderen Metzgereien zu sammeln?
Ich wollte auch nach meiner Lehre mal in einer anderen Metzgerei arbeiten, um mitreden zu können und zu schauen, wie es anderswo abläuft, um Neues dazuzulernen und Gutes herauszupicken. Wir haben in der Metzgerei Lotter auch eine Art Produkt-Verkostung gemacht, was sehr interessant war, da es in Bayern doch einige regionale Unterschiede gibt und viele Produkte, die man in der eigenen Theke so nicht hat. Da ich quasi als Chefs-Tochter gelernt habe, war es für mich schön einmal eine ganz normale Angestellte zu sein und auch Kunden, die ich nicht kannte, zu bedienen und zu beraten. Meine oberbayerische Sprache hat mich mit den Oberpfälzern gleich immer zu einem netten Kundengespräch geführt. Ich war sehr glücklich, dass mich Christine Lotter, ihre Kollegen und Kunden sehr gut aufgenommen haben und stets freundlich und nett zu mir waren. Es war eine sehr schöne, erfahrungsreiche und lehrreiche Zeit – vom Arbeitsklima bis zum Kundenkontakt.
Eure Metzgerei ist Teil der aktuellen Image-Video-Kampagne des Deutschen Fleischer-Verbands. Wie war das für Euch als Betrieb dabei zu sein?
Man darf nie stehen bleiben. Wir waren mit viel Herzblut beim Dreh dabei und haben uns gefreut unsere besten Produkte dort zu präsentieren. Alles musste passen, von der Kleidung bis zum Produkt und den Räumen in denen gedreht wurde. Das Filmteam war super freundlich. Auch für spontane, vielleicht nicht ganz so überlegte Antworten, hatten sie einen passenden Übersetzungssatz parat. Es war sehr lehrreich, da das Team auch etwas von den anderen Metzgereien erzählt hat, die bei der Kampagne dabei sind. Für uns alle war es eine sehr große Ehre und Freude dabei sein. Außerdem sind wir stolz darauf Lehrlinge auszubilden, da es nicht selbstverständlich ist, junge Leute zu finden, die diesen schönen Beruf erlernen möchten….