Der Gesundheitskommissar der Europäischen Union, Tonio Borg, hat gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“ ein härteres Vorgehen gegen Lebensmittelbetrug und mehr Transparenz bei den Lebensmittelkontrollen in den Mitgliedsländern gefordert. Die Strafen müssten mindestens so hoch sein wie die Gewinne, die durch die Gesetzesverstöße erzielt wurden, meinte Borg. Er schlug außerdem vor, dass Länder unter bestimmten Bedingungen die Ergebnisse der Kontrolle bei einzelnen Unternehmen veröffentlichen könnten, um das Informationsbedürfnis der Verbraucher zu befriedigen.
Zu Forderungen, Herkunftsangaben künftig auch bei verarbeitetem Fleisch – etwa auf Pizzen – verpflichtend zu machen, wies der Kommissar darauf hin, dass die Verbraucher zwar großes Interesse an einer Herkunftsbezeichnung von Fleisch als Zutat hätten, die Kosten dann aber spürbar steigen würden. Die Praxis zeige, dass schon bei geringen Preisaufschlägen die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher deutlich nachlässt, meinte Borg weiter.