Das australische Landwirtschaftsministerium (DAFF) wurde am Mittwoch, 20. Januar von der Europäischen Kommission offiziell als Zertifizierungsstelle für hochwertiges Rindfleisch akzeptiert, meldet Agra-Europe. Der Schritt folgt einer mehrmonatigen Lobbyinitiative Canberras. Australische Produzenten werden damit an dem zollfreien Importkontingent über zunächst 20’000 Tonnen Rindfleisch ohne Masthormone beteiligt, das im August eigens für die USA eingerichtet wurde, um den jahrelangen transatlantischen Streit um Hormonfleisch beizulegen. Die Kommission konnte diese Quote nicht auf die Vereinigten Staaten beschränken, ohne weitere Zugeständnisse in der Doha-Runde zu riskieren. Durch massgeschneiderte Anforderungen an die Fleischqualität versuchte man in Brüssel, dieses Manko zu umgehen. Bisher war lediglich das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) als Zertifizierungsstelle für Lieferanten eingetragen. Ein bestimmter Lieferanteil Australiens am Zollkontingent ist offenbar nicht Teil der Vereinbarung, heisst es weiter. Die Vergabe der Einfuhrlizenzen soll proportional zu den insgesamt beantragten Mengen erfolgen. In der Kommission sieht man sich durch die Öffnung der Quote bestätigt: Die EU respektiere ihre Verpflichtungen gegenüber der Welthandelsorganisation (WTO). Mittelfristig könnte das Kontingent weiter zerpflückt werden, vermutet Agra-Europe. Während die EU mit Kanada noch Verhandlungen führt, signalisierten die grossen südamerikanischen Produzenten bereits vor der WTO in Genf ihr Interesse.