Der Branchenumsatz ging laut Konjunkturreport der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) im Vorjahresvergleich minimal um 0,7 % auf 14,5 Mrd. € zurück. Die Verkaufspreise im In-und Ausland entwickelten sich relativ stabil, wodurch die Absatzmenge bei -0,2 % praktisch stagnierte. Dass der Umsatzrückgang nicht größer ausfiel, ist vor allem den Zuwächsen im Exportgeschäft zu verdanken. Im Dezember 2015 wurden Lebensmittel im Wert von 4,4 Mrd. € exportiert, das sind 1,2 % mehr als im Dezember 2014. Ausreichend positive Signale für die Lebensmittelproduktion gibt diese Entwicklung jedoch noch nicht. So sank der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex im Dezember um 3 %. Das fehlende Wachstum im Inland, zunehmende Exporthürden, hohe Produktionskosten, mehr internationaler Wettbewerb und der Fachkräftemangel setzen die Unternehmen der Ernährungsindustrie erheblich unter Druck und begründen weitere Konsolidierungstendenzen am Markt.
Agrarrohstoffmärkte
Die Agrarrohstoffpreise befinden sich im Gegensatz zu den Preisen für Rohöl und Industrierohstoffe auf einem anhaltend hohen Niveau. Hohe Rohstoffpreise fordern bei dem starken Ertragsdruck das Kostenmanagement in der Lebensmittelherstellung heraus. Der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel ging im Januar 2016 um 2,9 % gegenüber dem Vormonat zurück.
Ausblick: Geschäftsklima
Die Stimmung bei den Unternehmen der Ernährungsindustrie hat sich im Februar 2016 weiter eingetrübt, der entsprechende ifo-Index sank um zwei Punkte auf einen mehrheitlich negativen Stimmungssaldo. Die Lebensmittelhersteller beurteilten vor allem die aktuelle Geschäftslage schlechter als im Vorjahr und auch die Geschäftserwartungen bleiben verhalten. Die Hoffnungen für das nächste Quartal ruhen weiterhin auf dem Exportgeschäft sowie stabileren Preisen.
Konsumklima und Verbraucherpreise
Das Konsumklima in Deutschland befindet sich insbesondere im europäischen Vergleich auf einem hohen Niveau, eine stabile Konjunktur- und Arbeitsmarktlage geben nach wie vor positive Signale an die Einkommensentwicklung. Dabei gilt es, die globalen politischen und wirtschaftlichen Konflikte, die auch auf Deutschland wirken, nicht außer Acht zu lassen. Im Januar 2016 blieben die Lebensmittelpreise und Lebenshaltungskosten im Vormonatsvergleich stabil, im Vorjahresvergleich steigen sie nur leicht um 0,8 bzw. 0,5 %.
Grafik: BVE/Ifo-Institut