Seit acht Jahren gibt es die Leitbild-Betriebe des Fleischerhandwerks. Jüngst traf sich die Gruppe bei der Schweisfurth-Stiftung in Glonn. 2016 soll das Leitbild auf seine Aktualität überprüft werden. Jährlich trifft sich die Gruppe von Unternehmern, um auf der Basis des Leitbildes am eigenen Unternehmen zu arbeiten. Zwei Tage lang wurde dieses in den Zusammenhang mit aktuellen und zu erwartenden Entwicklungen gebracht. Daneben stellen sich die Teilnehmer die Frage, welche Rolle der Deutsche Fleischer-Verband bei der Weiterentwicklung und bei der Kommunikation dieses betriebswirtschaftlichen Instrumentes an andere Betriebe spielen könnte.
Es wurde klar, dass das Leitbild aktuell und weiterhin zukunftsweisend ist. Die Prognosen, die einst erarbeitet und formuliert wurden, und die Basis für das Leitbild waren, haben sich erfüllt. Insbesondere die Forderung nach Beachtung des Tierwohls ist marktrelevant. Nun müssen folgende Themen präzisiert werden: das Wohl der Tiere, das Klima, die Gesundheit und die Digitalisierung. In diesen Bereichen sei das Fleischerhandwerk gefordert, Stellung zu beziehen um Betrieben und Kunden Antworten auf ihre Fragen geben zu können.
Die Diskussionen, die unter Leitung von DFV-Vize Michael Durst und unter der Moderation von Prof. Gottwald von der Schweisfurth-Stiftung stattfanden, waren ergiebig. An den Verband wurde die Forderung gestellt, zu allen vier Themen Grundlagen für die Leitbildarbeit der einzelnen Betriebe zu erstellen. Diese, so die Gruppe, müssten weit konkreter als bisher sein, um einer möglichst großen Anzahl von Kollegenbetrieben eine Planungsgrundlage liefern zu können. Zugleich appellierte die Gruppe an ihre Kollegen, sich der aktuellen Themen anzunehmen und ihre Betriebe Schritt für Schritt an die geänderten Verbrauchererwartungen anzupassen. In fast allen Bereichen sei man Wettbewerbern aus Industrie und Handel gegenüber im Vorteil. Man könne viel authentischer und aufgrund des direkten und persönlichen Kontaktes zu Kunden und zu den Lieferanten viel glaubhafter agieren. Der Verband sei gefordert, die zahlreichen positiven Beispiele, die sich heute im Kreis der fleischerhandwerklichen Betriebe fänden, zu sammeln und als Musterbetriebe den Kollegen zu präsentieren. Am Rande des Treffens besuchte die Gruppe die Hermannsdorfer Werkstätten und bekam viele Informationen und Tipps für die praktische und betriebswirtschaftlich sinnvolle Umsetzung im eigenen Betrieb.
Foto: Deutscher Fleischer-Verband