Für GV-net aus London: Kathrin Singer
London. Die Neuseeländer haben eine neue Kiwi entwickelt. Sie ist grösser, goldfarben und hat eine glattere Schale. Großbritannien wurde als das Land auserkoren, um das neue Produkt auf dem Markt zu testen. Verläuft der Versuch erfolgreich, sollen die Anbauflächen in Neuseeland erweitert und die Frucht nach ganz Europa exportiert werden.
Ausgangspunkt eine neue Kiwi-Frucht zu züchten war die Überzeugung, dass es eh ein Wunder sei, dass sich diese braune, schrumplige, stachlige, grüne Frucht, die anfangs den Namen “Chinesische Stachelbeere” trug – sie stammt aus dem chinesischen Yangtsetal – überhaupt verkauft.
Vor zwanzig Jahren als die Kiwi erstmalig nach Europa kam, war das etwas anders. Sie wurde begeistert von allen innovativen Chefköchen, insbesondere für die Dekoration der Teller, genutzt. Es war eine Neuheit und deshalb modern. Doch wie jede Mode ging auch diese schnell vorüber, so dass heute die so genannte Durchdringungsquote lediglich bei 7 Prozent liegt. Sprich: 93 Prozent der Kunden mögen die Frucht nicht und kaufen sie deshalb nicht. Selbst bei den Neuseeländern sieht das nicht besser aus. Und das, obwohl der Vitamin-C-Gehalt zweimal höher ist als bei der Orange.
Die neue Frucht kommt als “Zespri Gold” auf den Markt. Man hat sich zu diesem neuen Namen entschieden, da man leider vor Jahren versäumt hatte, die Marke “Kiwi” zu patentieren, so dass inzwischen auch die Züchter in Chile, Italien, Frankreich und Kalifornien ihre Früchte unter dem Namen “Kiwi” verkaufen. “Zespri Gold” ist bereits patentlich geschützt.
Bei der Verkostung in London empfahl Peter Gordon, Besitzer des Londoner Restaurants “The Sugar Club” und Neuseelands bekanntester Koch, die goldene Kiwi mit Ingwer und Honig anzurichten: Es gab Ingwer/Kiwi/Sauce auf Lachs und ein Kiwi/Koriander/Dressing auf Hühnerbrust. Zum Nachtisch wurde ein Kiwi-Honig-Mus-Baisee, natürlich verziert mit frischen Kiwischeiben, serviert.