Mit dem Start einer neuen Initiative für mehr Tierwohl will Bundesminister Christian Schmidt den Tierschutz stärker in die Mitte der Gesellschaft rücken. „Wir benötigen eine gemeinsame Haltung, einen neuen gesellschaftlichen Pakt, um das Verhältnis von Mensch und Tier neu auszuloten“, sagte Schmidt bei der Vorstellung der Eckpunkte seiner Initiative „Eine Frage der Haltung – neue Wege für mehr Tierwohl“ in Berlin.
„Ziel der Initiative ist es, gerade auch die Haltungsbedingungen für landwirtschaftliche Nutztiere weiter zu verbessern und noch stärker an die Bedürfnisse der Tiere anzupassen”, sagte Schmidt. Es gelte, bestehende und künftige Initiativen der beteiligten Wertschöpfungskette vom Erzeuger über den Handel bis zum Verbraucher zu unterstützen, die nachweislich hohe Tierschutzstandards fördern. Angestrebt seien Maßnahmen auf Grundlage der „verbindlichen Freiwilligkeit“. Er setze auf „Freiwilligkeit“, werde aber auch gesetzgeberisch handeln, wenn es notwendig sei, sagte der Minister.
Schmidt rief Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbraucher dazu auf, gemeinsam neue Wege zu beschreiten. „Tierwohl ist eine Frage der Haltung – nicht nur in den Ställen, sondern auch in den Köpfen. Seit 2002 steht der Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz. Es wird Zeit, dass wir ein gemeinsames Verständnis vereinbaren, was dies beispielsweise für die Nutztierhaltung konkret bedeutet”, sagte Schmidt. Konkret werde er den Tierschutz auch finanziell weiter stärken: So sieht der Regierungsentwurf des BMEL-Haushaltes 2015 für Ausgaben im Bereich des Tierschutzes Mittel von über 33 Millionen Euro vor (2014 rund 20,5 Millionen).