Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat ein Forschungsprojekt zur Antibiotika-Minimierung gestartet. Ziel ist es, den Einsatz von Antibiotika in der Schweinehaltung zu verringern und die Verbreitung von Resistenzen einzudämmen. Die BLE betreut das Projekt. Jüngst überreichte Dr. Maria Flachsbarth, Parl. Staatssekretärin beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, die Zuwendungsbescheide an den entsprechenden Forschungsverbund. Dazu gehören die Tierärztliche Hochschule Hannover, das Friedrich-Löffler Institut und eine tierärztliche Gemeinschaftspraxis. Im Fokus des dreijährigen Projektes steht die Entwicklung einer in tierärztlichen Praxen einsetzbaren Datenbank, die Gesundheitsdaten aus der tierärztlichen Präventionsmedizin und landwirtschaftlichen Betriebsdaten verbindet. Der Forschungsverbund untersucht dafür in dieser Zeit schweinehaltende Betriebe, deren Tiere Atemwegserkrankungen haben. Die Forscher beobachten den hygienischen Zustand der Tiere, nehmen Blut-, Wasser- und Staubproben und erstellen Resistenzprofile der Bakterien. Zudem untersuchen sie speziell die Resistenzentwicklung von bakteriellen Atemwegserregern. Auf Basis dieser Daten bewertet der Forschungsverbund den Antibiotika-Einsatz der Betriebe. Alle Befunde fließen in eine Datenbank, die tierärztlichen Praxen dabei helfen soll, Antibiotika sparsam einzusetzen.
Das BMEL verfolgt zusammen mit dem Bundesgesundheitsministerium und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung eine gemeinsame Deutsche Antibiotikaresistenzstrategie (DART). Im Zentrum dieser Strategie stehen die Verbesserung der Tierhaltungsbedingungen, die Verschärfung der Regelungen im Tierarzneimittelrecht und die Förderung von Alternativen zum Antibiotika-Einsatz. In diesem Rahmen konnten sich Forschungsverbünde zum Thema „Minimierung der Übertragung von antibiotikaresistenten Bakterien oder Antibiotikaresistenzeigenschaften entlang der Lebensmittelkette“ beim Projektträger BLE bewerben. www.ble.de, www.bmel.de
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