Auf der „Grünen Woche“ stellte der Deutsche Fleischer-Verband das Thema regionale Wertschöpfung in den Mittelpunkt. Zwei Landesinnungsmeister und Metzgermeister berichteten über ihre Erfahrungen. Erstmals stellte sich der Deutscher Fleischer-Verband bei der Int. Grünen Woche den Fragen von Journalisten. Die Vizepräsidenten des Verbandes, Michael Durst (2.v.l.), Hamburger Landesinnungsmeister und Fleischermeister sowie Eckhart Neun (r.), hessischer Landesinnungsmeister und Fleischermeister aus Gedern-Wenings verdeutlichten welche Anforderungen und Probleme sich derzeit beim regionalen Sourcing im Fleischerhandwerk ergeben. Dabei zeigten sie, wie sie sich mit ihren Unternehmen den Herausforderungen des Strukturwandels in der Landwirtschaft, den steigenden Anforderungen seitens des Gesetzgebers und den veränderten Verzehrgewohnheiten mit neuen und bewährten handwerklichen Methoden stellen.
Michael Durst hat mit Kollegen aus Hamburg ein eigenes Markenfleischprogramm entwickelt, damit innerstädtische Betriebe ihre Kunden regional und nachhaltig produzierte Produkte anbieten können. Nicht nur für ihn sind Fleischerfachgeschäft sind ein Stück Kultur. Generell möchten Verbraucher wissen, was in welcher Wurst steckt und woher das Fleisch kommt. Deshalb stehen in seinen Fachgeschäften am POS nicht nur bei ihm ausgebildete Fachkräfte, die den Kunden sagen können, was in die Wurst kommt. Sein Fleisch bezieht Michael Durst von Händlern aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen, von denen er eine gleichbleibend hohe Qualität verlangt und so gut wie alles Verwertbare der Tiere verwendet.
Eckhart Neun, der seinen Betrieb im ländlichen Raum nahe Frankfurt am Main führt, schlachtet selbst Tiere aus der Region, greift aber zunehmend auch auf andere Bezugsquellen zurück, um die steigende Nachfrage befriedigen zu können. Im Fokus steht dabei immer die höchste Produktqualität, denn durch den Verkauf von Fleisch selbst gezüchteter, natürlich aufgewachsener Schweine und Rinder könne man durch verschiedene Angebote mehr Kunden binden. Das sei ein Vorteil des Handwerks, wenn es seine Produkte regional anbieten kann. Daraus resultiere auch eine Wertschätzung die Kunden dem Fleischermeister als Produzent hochwertiger, regionaler Produkte entgegenbringen.
Zudem stellten die DFV-Verantwortlichen die neuen Maßnahmen des Werbekonzepts für Auszubildende bzw. der Gemeinschaftswerbung vor, die im Herbst 2014 starteten. Dabei verwies man auf die neuen Videofilme, die im Internet abrufbar die Attraktivität des Metzgerberufes aufzeigen und mit großem Erfolg in den sozialen Netzwerken laufen. dmp
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