Um die eigene Bevölkerung nicht zu sehr zu strapazieren, lockert Russland nun erstmals und sehr vorsichtig sein Einfuhrverbot. Das berichtete das Magazin Top Agrar. In Russland seien die Preise für Lebensmittel seit dem Embargo für die EU deutlich angestiegen. Vor allem während der Grünen Woche wurde verhandelt, und das französische Landwirtschaftsministerium meldet bereits erste Erfolge. Danach können Speck, Schlachtnebenprodukte und lebende Schweine aus Frankreich bald wieder nach Russland geliefert werden. Prinzipiell habe man sich auf der Grünen Woche mit der russischen Veterinärbehörde geeinigt, berichtet laut Magazin das Ministerium in Paris.
Die Aufhebung der Sperre für diese Produkte soll auch für die Niederlande, Dänemark und Italien gelten. Deutschland, Österreich und Polen bleiben wegen ihrer Nähe zu den Schweinepestfällen im Baltikum ausgeschlossen. Die EU-Kommission sprach bisher nur von Fortschritten in den Verhandlungen, für die es noch keinen konkreten Abschluss gebe.
Hintergrund: Im Februar 2014 hatte Russland wegen der Afrikanischen Schweinepest die Schweinfleischimporte aus der EU gestoppt. Im August 2014 wurden dann in Reaktion auf die EU-Sanktionen Lebensmitteleinfuhren aus der Union gesperrt. Allerdings werden Fette, Schlachtnebenprodukte und Zuchttiere von dem generellen Einfuhrverbot vom August nicht abgedeckt.
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