Strahlungshärtung bei Lebensmittelverpackungen

Die ideale Vorgehensweise beim Einsatz der Strahlungshärtung für Lebensmittelverpackungen ist von der EU-Gesetzgebung bisher weder vorgeschlagen noch festgelegt worden. Aktuell sind die GMP-Richtlinien zur guten Herstellungspraxis und die Rahmenverordnung der EU sowie die Schweizer Verordnung in der Lieferkette der Lebensmittelverpackungen anerkannt und auch umfassend umgesetzt. Aber eine definitive Antwort geben auch sie nicht.

Die unklare Situation bei der Vorgehensweise beim Einsatzt der Strahlungshärtung für Lebensmittelverpackungen hat RadTech Europe veranlasst, ein Seminar zu Lebensmittelverpackungen durchzuführen. An der Veranstaltung nahmen etwa 90 anerkannte Fachleute aus den verschiedenen Bereichen der Wertekette für Lebensmittelverpackungen – Ausgangsstoffe, Druckfarben, Drucksysteme, Materialien und Markeninhaber – teil. Sie tauschten ihre Meinung zum korrekten Einsatz der Strahlungshärtung beim lebensmittelsicheren Drucken aus, damit dieser Technologie, die ein breites Spektrum von Vorteilen bietet, ermöglicht wird, ihr Leistungspotenzial umfassend auszuschöpfen.

 

Marktüberblick

 

Als Auftakt zum Seminar hat Stephen Harrod, Autor zahlreicher Marktanalysen für Smithers Pira zu Verpackungen und Druck, die Situation mit einem Überblick über den globalen Verpackungsmarkt und dessen aktuelle ‚Megatrends‘ zusammengefasst. Er geht davon aus, dass die sich erholende Weltwirtschaft im Jahr 2014 um ±3,5 % wachsen wird. Für das jährliche weltweite Wachstum bis 2018 prognostiziert er einen Wert von 4 %. Seinen Worten zufolge werden Lebensmittelverpackungen als ein Markt, der im Jahr 2013 insgesamt 55 Milliarden Euro umgesetzt hat, bis 2018 ein reales jährliches Wachstum von 2,1 % verzeichnen. Dabei werden die Bereiche Fleisch, Fisch und Geflügel, gekühlte Lebensmittel, einschließlich Fertiggerichte, sowie frische Lebensmittel und Gemüse eine führende Position einnehmen. In dieser dynamischen Umgebung hat die UV-Trocknung viel zu bieten. Zu ihren Vorzügen zählen ihre Umweltfreundlichkeit, da sie keine flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) oder Lösungsmittel verwendet, ihre Schnelligkeit und die sehr guten Leistungsparameter. Die höheren Kosten für Farben, Lacke und Energie, die vermeintlich kompliziertere Anwendung, die Wärmeabstrahlung der UV-Standardlampen, die gesundheitlichen Bedenken in Bezug auf die Migration der Druckfarben durch das Verpackungsmaterial sowie die Herausforderungen beim Recycling erweisen sich aktuell als Hürden für ihren Einsatz.

Zusammenfassend lenkte Harrod die Aufmerksamkeit auf das starke Wachstum beim Inkjet-Druck. Die UV-Inkjet-Technologie erzielt heute bereits eine jährliche Gesamtwachstumsrate von 14,8 %. Zudem sind kontinuierlich erhebliche technische Verbesserungen an den Druckköpfen, Farben, Trocknungssystemen, Android-Integrationen und Druckmaschinen festzustellen. „Verpackungen“, erklärte Harrod, bieten dieser vielseitigen Drucktechnologie „große Chancen“.

 

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