Die jahrelange Familienfehde im Eigentümerkreis hat den Fleischkonzern Tönnies bisher einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet. In der Vergangenheit waren Gespräche zwischen den zerstrittenen Parteien stets gescheitert. Der Streit fülle im Unternehmen mittlerweile ein Aktenvolumen von „120.000 Seiten à 300 Euro“, sagte Konzernchef Clemens Tönnies dem Wirtschaftsmagazin „Capital“ (Ausgabe 6/2015). Dabei handele es sich zu einem großen Teil um Auskunftsersuchen der Anwälte seines Neffen Robert Tönnies. Auch die Klagen, mit denen Mitgesellschafter Robert Tönnies die Abberufung der Wirtschaftsprüfer sowie eines Geschäftsführers der Tönnies-Gruppe erreichen wollte, binden Kapazitäten im Unternehmen. Im Kampf um die Macht in Deutschlands größtem Fleischkonzern hatte es zuletzt Zeichen einer Annäherung gegeben. Nach Informationen von „Capital“ arbeiten die Anwälte von Clemens und Robert Tönnies derzeit an Vertragsentwürfen für eine Familienholding, an der beide jeweils 50 % halten sollen. Eine mögliche Einigung wird im Laufe der nächsten Monate erwartet.
Foto: Tönnies
Quelle: Capital