In einer Verbraucherumfrage untersuchte PwC, ob sich Verbraucher vor dem Kauf über die Herkunft und Herstellung von Produkten informieren. Gerade bei Fleisch sowie Fleisch- und Wurstwaren möchten 85 % der Befragten wissen, wo die Ware herkommt. Für die Verbraucherumfrage „Rückverfolgbarkeit als Kaufargument?“ wurden 1.000 Verbraucher/-innen ab 16 Jahren in Deutschland befragt. Die Verbraucher sind sich ihrer Macht bewusst: Im Schnitt geben 21 % an, dass sie sich in den abgefragten Produktkategorien für das Produkt eines anderen Herstellers entscheiden, wenn sie sich schlecht informiert fühlen. 10 % der Befragten kaufen das Produkt nicht, während 33 % versuchen, mehr Informationen dazu zu erhalten. 37 % lassen sich davon nicht beirren und bekennen sich dennoch zu der Marke. Bei Fleisch ist 85 % der Verbraucher der Wunsch nach Rückverfolgbarkeit infolge zahlreicher Lebensmittelskandale „sehr wichtig“, 27 % „eher wichtig“. Bei Fleisch und Wurstwaren ist es ähnlich: 56 % „sehr wichtig“, 29 % „eher wichtig“.
Herkunftsort und Inhaltsstoffe
Wenn Verbraucher nach Informationen zu Lebensmitteln suchen, interessieren sie sich vor allem für Angaben zum Herkunfts- und Herstellungsort des Produktes, wie 53 % der Teilnehmer bestätigen. 87 % der Verbraucher achten insgesamt auf die Angaben bei Lebensmitteln und Getränken. Bei frischem und verarbeiteten Fleisch sowie Wurst informiert sich knapp die Hälfte der Deutschen vorab über die Herkunft. Bei Fleisch sind es 45 % der Befragten, bei Fleisch- und Wurstwaren 44 %. Der Rest kauft jeweils spontan. Aspekte wie Regionalität und Produktionsbedingungen spielen dabei eine wesentliche Rolle. Fast ebenso wichtig sind den Käufern mit 52 % gesundheitsrelevante Inhaltsstoffe oder Angaben. Qualitäts- und Gütesiegel, z. B. das Bio-Zeichen, werden an dritter Stelle genannt.
Leicht zugängliche Angaben bevorzugt
Die Mehrheit der Verbraucher bezieht Informationen von der Produktverpackung, wie 59 % der Teilnehmer der Studie bestätigen. An zweiter Stelle werden mit 46 % Testberichte unabhängiger Prüfinstitute genannt. Weniger wichtig sind QR-Codes auf Verpackungen, die 15 % als bevorzugte Informationsquellen angeben, ebenso wie Informationen in Blogs, Foren oder auf Facebook (7 %). Das meiste Vertrauen schenken Verbraucher unabhängigen Prüfinstituten – das bestätigen 63 % der Befragten, knapp gefolgt von den Verbraucherzentralen (62 %). Mit deutlichem Abstand werden an dritter Stelle Qualitäts- und Gütesiegel (49 %) genannt. Hier zeigt sich ein Unterschied zwischen den Altersgruppen: Während die Mehrheit der älteren Verbraucher sich am stärksten von unabhängigen Prüfinstituten leiten lässt, vertrauen jüngere Käufer auch Gütesiegeln sowie den Einschätzungen von Familienangehörigen und Freunden. Den Angaben von Herstellern und Händlern vertrauen nur 14 bzw. 11 %.
Fotos: PwC