Innovation und Optimismus
Die Atmosphäre an den Ständen der über 1.000 Aussteller auf der IFFA – Technology for Meat and Alternative Proteins war geprägt von einer hohen Investitionsbereitschaft, heißt es in der Pressemitteilung der Messe Frankfurt zum Abschluss der IFFA 2025. In einer komplexen weltwirtschaftlichen Lage habe die Branche eindrucksvoll ihre Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit gezeigt. Der Vergleich mit 2022 (Zahlen in Klammern) zeigt, dass die 2025er-Ausgabe der Fachmesse ein sattes Wachstum beschert hat.
Insgesamt seien 63.117 Fachbesucher*innen aus 144 Ländern (IFFA 2022: 129 Länder) zur internationalen Leitmesse nach Frankfurt gekommen (2022: 49.448 Besucher). Der Anteil aus dem Ausland liege bei 74 Prozent (2022: 71 %). Die Top-Besuchernationen seien nach Deutschland China, Spanien, Polen, Niederlande, Italien, USA, Brasilien, Ukraine, Australien und Österreich gewesen (2022: Niederlande, Italien, Spanien, Polen, USA, Brasilien, Österreich, Großbritannien, Schweiz, Frankreich).
Datengetriebene Trends
Die internationale Fleisch- und Proteinwirtschaft habe die IFFA genutzt, um die Trends bei Automatisierung, Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik zu erleben. KI-gestützte und datengetriebene Prozessintelligenz sei die Zukunft und zahlreiche Ausstellerhätten dazu wegweisende Lösungen präsentiert.
Daneben zeigten die Unternehmen eine große Vielfalt innovativer Ingredienzien, die Trends in der handwerklichen Fleischverarbeitung und neue Produkte aus alternativen Proteinen. Von den über 60.000 Besucher*innen die nach Frankfurt pilgerten, sei der Großteil aus der proteinverarbeitenden Industrie, aber auch aus dem Lebensmittelhandel, der Verpackungsindustrie, dem Fleischerhandwerk und der Gewürzindustrie gekommen.
Marzin: „Kein Weg zu weit“
„Zur IFFA ist kein Weg zu weit – das hat sich wieder eindrucksvoll gezeigt“, sagt Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt. „Drei von vier Besucher*innen kamen aus dem Ausland nach Frankfurt – und gerade auch von außerhalb Europas, wie beispielsweise aus den USA, China, Südamerika und Australien.”
Weiter erklärt Marzin: „Was mich besonders gefreut hat, war das Feedback zu der spürbar positiven Stimmung in den Hallen. Trotz aktuell herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen herrschte an den Ständen ein echter Aufbruchsgeist. Die IFFA hat gezeigt, wie viel Innovationskraft in der Branche steckt – und dass sie bereit ist, in die Zukunft zu investieren.“
Proteinverarbeitung im Wandel
1.019 Aussteller (2022: 865 Aussteller) aus 52 Ländern (2022: 44 Länder) präsentierten unter dem Motto „Rethinking Meat and Proteins“ Maschinen, Technologien und Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette – vom Processing über Verpackung und innovativen Zutaten bis zu den Trends im Verkauf. Das umfassende Angebot der Unternehmen machte deutlich: Die Fleisch- und Proteinverarbeitung entwickelt sich rasant weiter – angetrieben vom steigenden Fachkräftemangel und dem Bedarf an effizienteren Prozessen.
Besucherinnen und Besucher aus dem Fleischerhandwerk nutzten die IFFA, um einen Überblick über praxisnahe Lösungen für ihre Betriebe zu bekommen: von digitalen Systemen über moderne Betriebsstrukturen bis hin zu zukunftsweisenden Verpackungstechniken. Austausch mit Kolleg*innen, spannende Wettbewerbe und Preisverleihungen zeigten die Vielfalt des Handwerks und rundeten das Messeerlebnis ab.
Alternative Proteine sind ein zunehmendes Segment der Lebensmittelindustrie – das zeigte sich auch am Interesse an der World of New Proteins, die erstmals auf der IFFA ein eigenes Ausstellungsareal belegte. Innovationen rund um Geschmack, Textur und Nährwert standen im Mittelpunkt des Interesses. Neue Produkte basierend auf pflanzlichen Proteinen und Mykoproteinen aus Pilzen sowie die Präzisionsfermentation waren die zentralen Gesprächsthemen.
Positive Einschätzung der Branchenkonjunktur
Mehr als die Hälfte der Besucher*innen geht von einer Verbesserung der Konjunktur aus – ein Drittel geht davon aus, dass sie gleich bleibt. Die Teilnehmer einer Messeumfrage waren begeistert von der IFFA: 98 Prozent gaben an, ihre Messeziele erreicht zu haben. Auch im Hinblick auf das Angebot der Aussteller war die Zufriedenheit mit 95 Prozent außerordentlich hoch.
Erlebnis, Austausch, Innovation
Mit einem vielseitigen und praxisorientierten Eventprogramm bot die IFFA Impulse und Inspiration. Die IFFA Kitchen überzeugte mit einem Mix aus Live Cooking, Produktverkostungen und Fachvorträgen. Diskussionspanels spannten einen weiten Bogen: Themen wie der Status quo bei kultiviertem Fleisch, Biointelligenz im Maschinenbau, pflanzenbasierte Proteine für maßgeschneiderte Produkte und Chancen im Sektor der Fleischalternativen aus Sicht von Start-ups stießen auf großes Interesse.
Die IFFA-Factory zeigte mit einer Innovationsshow und Vorträgen wie Maschinenbau, Forschung und Start-ups aktiv gegen den Fachkräftemangel vorgehen. Im Mittelpunkt: Technologien, die Abläufe smarter machen, die Bedienung erleichtern und die Mitarbeitenden gezielt entlasten. Großen Zuspruch erhielten auch die Discovery Tours – die geführten Messerundgänge zu ausgewählten Ausstellern und Produkten.
Das deutsche Fleischerhandwerk stellte in Produkt- und Qualitätswettbewerben eindrucksvoll die hohe Qualität und Handwerkskunst der Betriebe unter Beweis. Auf der Preisverleihung zum Fleischer des Jahres 2025, trafen sich die Vertreter*innen des Handwerks, um den Repräsentanten eines modernen, nachhaltig geführten Fleischerbetriebes zu küren. Besonders großen Zuspruch erhielten auch die internationalen Wettbewerbe und Preisverleihungen.