Westfleisch hat 2024 zum dritten Mal in Folge zugelegt
Westfleisch hat 2024 zum dritten Mal in Folge zugelegt: Der in Münster ansässige zweitgrößte deutsche Fleischvermarkter steigerte im vergangenen Jahr seinen Umsatz um 1,5 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) beläuft sich laut Pressemitteilung der Westfleisch SCE mbH auf 19,7 Millionen Euro.
Diese vorläufigen, noch ungeprüften Zahlen präsentierte das Unternehmen bei den „Westfleisch-Tagen 2025“ in Legden. Dort informierte das Unternehmen in drei weiteren Regionen in Nordwestdeutschland seine rund 5.100 landwirtschaftlichen Mitglieder über das vergangene Geschäftsjahr und die Pläne für das laufende Jahr.
„Marktgerechte Preise, weniger Bürokratie“
Dr. Wilhelm Uffelmann, CEO von Westfleisch, zeigte sich in Legden zufrieden, machte jedoch deutlich, dass die Kostensituation eine umfassende Betrachtung auf allen Ebenen erfordert. „Die starken Kosten- und Rohstoffpreissteigerungen lassen sich nicht im Markt umsetzen“, erklärte Uffelmann. Besonders im Bereich der Rindfleischprodukte sei spürbar, dass bei Verbrauchern Preisgrenzen erreicht sind, die zu Kaufzurückhaltung führen.
„Es ist daher unerlässlich, dass die Rohstoffpreise ein marktgerechtes, wettbewerbsfähiges Niveau erreichen“, betonte Uffelmann. Zudem seien die anstehenden Tarifverhandlungen mit Bedacht zu führen, um eine tragfähige Lösung für alle Beteiligten zu finden. Gleichzeitig forderte Uffelmann einen raschen politischen Kurswechsel: „Mehr Planungssicherheit für die gesamte Wertschöpfungskette, insbesondere für die Landwirtschaft“, so sein Appell in Legden.
Westfleisch selbst habe gegen die drastisch gestiegenen Kosten – hohe Tarifabschlüsse, Maut- und CO2-Steuererhöhung, steigende Logistik-, Energie- und Regulatorik-Kosten – bereits vor drei Jahren ein umfangreiches Maßnahmenprogramm initiiert. „Mit Hilfe von ‚WEfficient‘ können wir die deutlich gestiegenen Kosten aber auch nur zum Teil kompensieren“, erläutert Finanzvorstand Carsten Schruck.
Mehr Schweineschlachtungen, starker Wurstbereich
Die Zahl der Schweineschlachtungen inklusive Sauen habe Westfleisch 2024 um 4,5 Prozent auf 6,9 Millionen steigern können, beim Großvieh inklusive Kälber sei die Schlachtmenge um 5,9 Prozent auf 358.200 Tiere zurückgegangen.
Wachstumstreiber innerhalb des Konzerns im vergangenen Jahr sei vor allem die Wurst gewesen, die bei der Tochtergesellschaft Gustoland in Oer-Erkenschwick angesiedelt ist. Hier sei der Westfleisch-Konzern um 17 Prozent auf über 63.000 Tonnen gewachsen. Das Unternehmen wolle nun im laufenden Jahr seine Kapazitäten weiter auszubauen.
Der Convenience- und SB-Warenanbieter WestfalenLand habe 2024 mit rund 121.000 Tonnen seinen Absatz stabil auf Vorjahreshöhe gehalten. Für das hohe Niveau habe sich insbesondere das gewachsene Grillgeschäft verantwortlich gezeigt, das nun wieder auf Vor-Corona-Niveau liege.
Solide Finanzen, Dividenden und Sonderbonus in Aussicht
Die Konzernbilanz sei unverändert solide: Westfleisch habe seine Eigenkapital-Quote auf 39,5 Prozent gesteigert. Den Genossenschaftsmitgliedern stehe eine Dividendenzahlung von 4,2 Prozent auf eingelegte Geschäftsguthaben sowie weitere Bonus- und Sonderbonuszahlungen in Aussicht. Näheres dazu will das Unternehmen auf der Generalversammlung im Juni 2025 berichten.
Nachhaltig wachsen, zukunftsorientiert investieren
Für 2025 hat sich Westfleisch in allen Bereichen weiteres Wachstum vorgenommen. Die Schlachtzahlen sollen über alle Tiergattungen und Haltungsformen steigen, das Weiterverarbeitungsgeschäft ausgebaut werden. „Hierfür haben wir in den vergangenen anderthalb Jahren eine sehr gute Basis geschaffen“, betont Dr. Wilhelm Uffelmann. „Optimierte Prozesse, stabile Strukturen und ein engagiertes Team – das sind die Faktoren, die mich zuversichtlich in die Zukunft blicken lassen – also: Weiter. Gemeinsam. Voran“, fasst der Vorstandsvorsitzende zusammen.