Die Schlachtung unerkannt trächtiger Rinder beschäftigt seit einiger Zeit gleichermaßen sowohl die Land- und Fleischwirtschaft als auch die Politik. Seit Anfang des Jahres erhebt der VDF im Rahmen der amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung die Trächtigkeit im letzten Drittel bei weiblichen Rindern.
Anfang September 2015 hat der VDF erste Ergebnisse der Erhebung bekannt gegeben. Danach wurden zwischen dem 1. März und dem 16. August 2015 in den an den Verband meldenden Betrieben insgesamt 432.842 weibliche Rinder geschlachtet. Davon waren nach Angaben des Verbands rund 3.800 der zurückgemeldeten Tiere (0,72 %) im letzten Drittel trächtig. Die Rückmeldequote in Bezug auf die Gesamtzahl aller in Deutschland im selben Zeitraum geschlachteten weiblichen Rinder liegt bei 75 %.
Bei Zugrundelegung einer Jahresschlachtmenge von 1,76 Mio. weiblichen Rindern in Deutschland läge damit die Anzahl der im letzten Drittel der Trächtigkeit geschlachteten Rinder bei 13.000 Tieren. Der VDF betonte, dass die Zahl hochträchtig geschlachteter Kühe weiter zu reduzieren ist und, wenn die vereinbarten Maßnahmen greifen, die Trächtigkeitsquote sinken sollte. Der Verband wird die Datenerhebung weiterführen und bittet weiterhin alle Mitgliedsbetriebe darum, sich an der Meldung zu beteiligen.
Im vom VDF protegierten QS-Prüfsystem für Lebensmittel sind die Erhebung der Trächtigkeit im letzten Drittel sowie die Rückmeldung an den Tierhalter seit dem 1. Januar 2015 verpflichtend. Ziel der Maßnahme ist es, die Fallzahlen zu reduzieren, indem die Landwirte deutlich auf die Problematik hingewiesen werden.
Foto: B&L-Archiv