Trier

Hohe Metzger-Qualität im Westen

Beim neunten Qualitätswettbewerb des Fleischerverbandes Rheinland-Rheinhessen gingen vier Auszeichnungen an Betriebe aus der Innung Trier – Saarburg. Auch die anderen Metzger waren top. Die Fleischerei Könen aus Saarburg belegte Platz 1. Sieben von 37 Mitgliedsbetrieben erreichten einen Platz auf dem Siegertreppchen. Neben Könen sind die Fleischerei Martin, die Fleischerei Werner Schmitt und die Fleischerei Schaefer darunter. Landes-Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (7.v. l.) überreichte mit dem Geschäftsführer dieses Fleischerverbandes, Alexander Zeitler (re.), die Urkunden und Pokale.

„Das ist die Bestätigung für das, was wir das ganze Jahr hier machen“, sagt Firmenchef Siegfried Könen. „Wir haben 100 % eigene Produktion. Wir kaufen nichts zu.“ Der Betrieb besitzt auch eigene Tiere. Fast alle Rinder stammen aus eigener Zucht. Beim Wettbewerb reichte die Metzgerei etwa Trüffel-Salami, Parmaschinken und 24 Monate am Knochen gereiften Schinken ein – seine Spezialität. Siegfried Könen ist auch „Cortador“, ein professioneller spanischer Schinkenschneider. „Wenn die Innung sich für so etwas engagiert, sollte man auch mitmachen“, findet er.

Tolle Gemeinschaftsleistung

Bei dem Wettbewerb reichten die Betriebe bis zu acht Fleischerei-Produkte ein. Wer bei acht Proben die volle Punktzahl erlangte, kam aufs Treppchen. Es wurden nicht nur Geschmack und Textur bewertet, sondern alle Proben wurden auch in einem Lebensmittellabor untersucht. „Diese tolle Gemeinschaftsleistung spricht für die Top-Qualität der Innung“, sagt Kai Leonhardt, Inhaber der Fleischerei Martin in Trier. Er nahm erstmals teil und errang den zweiten Platz. Er bewarb sich unter anderem mit Zirbensalami vom Freilandschwein, 1936er Traditionsschinken und Fleischwurst im Ring. „Wir arbeiten nur mit Bauern aus der Region und legen großen Wert auf Tierwohl und sehr kurze Transportwege. Dies trägt maßgeblich zum Geschmack und zur Qualität bei“, betont Kai Leonhardt.

Wettbewerb hält die Leistung hoch

Auch der Obermeister der Fleischer-Innung Trier-Saarburg, Manfred Schmitt, erlangte einen zweiten Platz. Er reichte für die Fleischerei Werner Schmitt selbst produzierte Konservengerichte ein, darunter Königsberger Klopse, Rouladen und Boeuf-Stroganoff ein. „Der Qualitätsstandard in Fachgeschäften ist ein höherer als in Supermärkten und Discountern“, sagt er. Günter Schaefer von der Fleischerei Schaefer in Trier-Euren kam auf Platz 3. Seit Jahren ist er oft unter den ersten drei dabei, 2021 Platz 1. „Ein solcher Wettbewerb hält die Leistung hoch“, sagt er. Dieses Jahr reichte er unter anderem Hubertuspastete, Schaschlik im Glas und Tafelspitz-Sülze mit Rote Bete ein. „Wir sind immer gut vertreten. Das ist eine enorme Leistungsdichte“, bestätigt Frederik Herres von der Fleischerei Herres in Schweich. Er sandte einzelne Proben ein – etwa eine luftgetrocknete Parmesan-Mettwurst – und erhielt für alle Gold. Seine Motivation war, ein Feedback aus neutraler und fachlicher Sicht zu erhalten.

Nicht die Fleischindustrie

Peter Klassen von der Fleischerei Klassen in Temmels nutzt den Wettbewerb, um Schwachstellen zu finden bzw. neue Produkte überprüfen zu lassen. „Die tatsächlichen und gefühlten Werte, z. B. des Fettgehalts einer Wurst, gehen manchmal ein bisschen auseinander“, sagt er. Er habe einen scharfen Rohesser, eine Fleischwurst und eine Chili-Käse-Bockwurst neu im Sortiment und reichte diese ein. Ergebnis: 3 x Gold. Er schätzt es, dass es nicht die Aufgabe des Labors sei, Gold zu verteilen, sondern die Produkte kritisch zu bewerten. Die Ergebnisse hängt er im Laden aus. So sehen seine Kunden, dass die Wurst z. B. nur 8 % Fett enthält statt die gesetzlich zulässigen 20 %. Viele Metzger präsentieren die Ergebnisse des Wettbewerbs in ihrem Laden und auf ihren Social-Media-Kanälen. „Wir sind nicht die Fleischindustrie. Wir sind das Fleischerhandwerk und darauf sind wir stolz“, sagte Landesinnungsmeisterin Dagmar Groß-Mauer (5.v. l.) . Gute Qualität aus Meisterhand, liebevoll und sorgfältig hergestellte Produkte, Rückverfolgbarkeit, Regionalität, keine internationalen Tiertransporte, sondern Tiere vom Landwirt in der Nähe: Alles das werde im Genusshandwerk großgeschrieben, betonte sie.

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