Kulinarisch gut gebettet in der Berliner Charité

Von Michael Hube

Berlin. Charité heiß Nächstenliebe. Dieses Postulat gilt nicht zuletzt für die Mitarbeiter des Versorgungszentrums dieser wohl bedeutendsten und traditionsreichsten medizinischen Einrichtung im Zentrum der deutschen Hauptstadt. Essen hält bekanntlich Leib und Seele zusammen. Deshalb müssen hier die Gerichte besonders gesund, reichhaltig und schmackhaft sein, die täglich sowohl den Patienten als auch den Angestellten des seit 1710 bestehenden Berliner Krankenhauses von Weltruf angeboten werden. Tag um Tag rund um die Uhr wollen etwa 2.200 Menschen ihren Gaumenkitzel bedient wissen. Und das mit möglichst viel Abwechslung.

Große Verantwortung für die Einlösung dieses Anspruches trägt Frau Ingrid Oehmke, Leiterin des Versorgungszentrums der Charité. “Unser Speiseplan wiederholt sich nur alle sechs Wochen”, sagt die erfahrene Betriebsleiterin, die seit 1992 in dieser Funktion tätig ist.

Als Diätassistentin kümmerte sie sich schon ab 1966 um das leibliche Wohl der ihr Anvertrauten in diesem Klinikum. “Täglich bieten wir drei Menüs an, natürlich unter Berücksichtigung ernährungsphysiologischer Notwendigkeiten, die der Erhaltung und Förderung der Gesundheit der Patienten dienen.” Da ist zunächst die deftige Hausmannskost wie Blutwurst mit Sauerkraut und Kartoffeln oder gebratene Leber nebst Apfelringen und Zwiebelsoße. Als Alternative wird leichte Vollkost z.B. Spirelli mit Tomatensoße, Wurst und allerlei Rohkost offeriert. Als Nummer drei steht ein vegetarisches Gericht zur Auswahl, unter anderem Kartoffel-Lauch-Gratin mit Gorgonzolasoße, Rohkost oder Curry-Gemüse-Goulasch mit Tofu und Ananas und Vollkornreis.”

Ansonsten, so Frau Oehmke, kann der Magenfahrplan selbstverständlich auch individuell komponiert werden. Essenbestellkarten für fünf Malzeiten am Tag, auf denen man seine Wünsche ankreuzen kann, stehen den Patienten zur Verfügung. Diätbedürftige werden von zehn DiätassistentInnen bei der Veränderung ihrer krankheitsbedingten Ernährungsweise beraten. “Sonderwünsche werden gerne erfüllt, die nicht im Speiseplan ausgewiesenen Gerichte werden mit viel Liebe extra bereitet”, versichert Frau Oehmke.

Mit kulinarischen Sondertagen wie zur Tour de France, zum Thema Gesunde Kartoffel oder zur Scholle im Mai will das Versorgungszentrum immer wieder neuen Geschmack hineinbringen. Hoch in der Gunst hingegen steht aber nach wie vor Erprobtes – Schweineschnitzel, Jägersteak, Eisbein usw.. Als Betriebs- und Gästeverpflegung bietet die Charité ein vielfältiges Angebot, das von Boulette mit Schmorgurken und Kartoffeln (3,90 DM bzw. 5,90 DM) bis zu Schweinefleisch süß-sauer inklusive Gemüsereis (5,00 DM bzw. 7,00 DM) reicht. Der zweitgenannte Preis gilt für die Gäste des Hauses.

Rund 100 Angestellte des Charité-Versorgungszentrums, darunter 16 Köche, sind um das Wohlbefinden ihrer Gäste bemüht. Gekocht wird ausschließlich im eigenen Küchentrakt. Eingekauft wird bei Stammlieferanten wie REWE, DEUTSCHE SEE, EMZETT und BERKENBRINCK. Bewirtschaftet werden neben dem normalen Klinikbetrieb zwei Speisesäle mit rund 450 Plätzen, eine Snackbar, die unter anderem zu Salaten, Bockwurst und diversen Joghurtschlemmereien einlädt, sowie eine (nicht öffentliche) Grillbar in gemütlichem Ambiente.

“Wir wollen rundum guten Service bieten”, lautet das Motto von Ingrid Oehmke. Daß dies gelingt, belegen Mitarbeiter- und Patientenbefragungen. Ernste Klagen habe es kaum gegeben. Bisher wurden Noten zwischen zwei und drei erreicht. Anlaß, so Frau Oehmke, ein wenig stolz zu sein und noch besser zu werden.

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