Mehr als nur Studentenfutter – Studentenwerk Berlin lädt täglich Tausende zu Tisch

Michael Hube, Berlin

Studentenwerk Berlin
Ein voller Bauch studiert doch gern – nach dieser Devise arbeiten die mehr als 600 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Mensen und Cafeterien des Studentenwerkes Berlin, das sich für die soziale Rundumbetreuung der in der Hauptstadt Studierenden verantwortlich fühlt. In elf Mensen, 27 Cafeterien, zwei Hochschulrestaurants und einer Espresso-Bar werden üppige und bescheidenere Mahlzeiten, Snacks für zwischendurch sowie eine reiche Auswahl an Getränken für den kleinen und den großen Durst angeboten. Eine Offerte, die von den überwiegend mit gutem Zuspruch angenommen wird. Akademische Gemeinschaftsverpflegung Dazu gehört auch ein abwechslungsreich und ernährungswissenschaftlich ausgewogen gestalteter Speiseplan. Bei der Auswahl der Angebote wird vor allem mit dem Anspruch angetreten, eine gute Qualität der Ausgangsprodukte, eine schonende Verarbeitung sowie die gute Mischung aller lebensnotwendigen Vitamine und Mineralstoffe zu garantieren. Täglich werden in den Berliner Mensen, in denen vor Ort gekocht und so transportbedingte Qualitäts- und Geschmackseinbuße vermieden wird, täglich ein bis zwei Suppen, ein bis zwei Vorspeisen, ein Eintopf- oder Tellergericht, ein Rohkostsalat, zwei bis vier Hauptkomponenten sowie diverse Gemüse, Sättigungsbeilagen und ein breites Sortiment an Obst und Desserts geboten. In den meisten Mensen kann man sich das Menü selbst zusammenstellen. Nur in kleinen Einrichtungen müssen aus technischen Gründen Komplett- oder Teilmenüs ausgegeben werden.

Die Rohstoffe
Nach Angaben des Studentenwerkes wird der Qualität der Rohstoffe oberste Priorität eingeräumt. Es werde nur Schweinefleisch geboten, das aus bäuerlicher Tierhaltung stammt. Die Tiere seien ausschließlich mit hofeigenem Getreidefutter gemästet, sind frei von jeglichen Medikamenten und würden bei Transport und Schlachtung sorgfältig überwacht. Auch was an Kalbfleisch auf die Studententeller kommt, ist artgerecht aufgewachsen und frei von Hormonen und sonstigen Wachstumsförderern. Und das Rindfleisch stammt selbstverständlich nur aus heimischen Tierbeständen, so daß das oft befürchtete Risiko einer BSE-Erkrankung so gut wie ausgeschlossen ist. Mit dem Bio-Essen, das täglich in den Mensen angeboten wird, hat das Berliner Studentenwerk einen Wunsch vieler Studierender aufgegriffen. Für dieses Gericht werden nur Produkte aus ökologischem Landbau verarbeitet. Betriebe dieser Agro-Sparte verwenden keine Pestizide, bringen keinen Kunstdünger aus und verfüttern zudem keine Futtermittel aus der Dritten Welt. Jedoch sind ökologisch erzeugte Nahrungsmittel teurer als konventionell produzierte, weshalb das Bio-Essen natürlich mehr ins studentische Portemonnaie schlägt.

Die Preise
Da das Mensaessen vom Land Berlin bezuschußt wird, kann es auch zu moderaten Preisen genossen werden. Die Studentinnen und Studenten zahlen lediglich den Preis der verwendeten Lebensmittel sowie einen Anteil an den Herstellungskosten von durchschnittlich 75 Pfennigen pro Mahlzeit. So liegen allgemein die Ausgaben zwischen DM 2 für ein Eintopfgericht bis zu DM 4 für das Bio-Menü. Da die Cafeterien keine Zuschüsse vom Land erhalten und kostendeckend wirtschaften müssen, wird dort der Geldbeutel der Studierenden etwas stärker beansprucht.
In allen Mensen und in einigen Cafeterien kann bargeldlos mit einer Giro/Vend-Karte bezahlt werden.
Erhältlich sind diese Karten an den Kassen der Mensen. Ist die Karte leer, kann sie an den Aufwerter-Automaten in den Foyers der Mensen aufgeladen werden.

Aktionswochen
Als zusätzliches Angebot veranstaltet das Studentenwerk Berlin in jedem Semester eine Spezialitätenwoche in seinen Mensen, in der außergewöhnliche Rezepte und Spezialitäten anderer Länder vorgestellt werden. Damit sollen mehr Abwechslung auf der Speisekarte sowie Anregungen für den heimischen Magenfahrplan geboten werden. Erst jüngst wurde eine solche kulinarische Woche unter dem Motto “Die USA laden zu Tisch” ausgerichtet. Dazu, wie immer, Live-Musik und Verkaufsstände, an denen die Zutaten zu den offerierten Gerichten erworben werden konnten.

Die Meinung der Tischgäste
Und nun die Probe aufs Exempel: Wie mundet denn den Studenten das Futter? Jorge, Jura-Student im 2. Semester an der Humboldt-Universität, urteilt: “Im Prinzip schon ganz gut. Das Essen ist meistens schmackhaft zubereitet, doch etwas mehr Abwechslung ist zu wünschen. Aber ich finde es sehr gut, daß es so viele Nudelgerichte gibt.” Sein Studienkollege Gerald möchte es gerne eine Spur schärfer: “Das Angebot ist sehr breit und bunt. Für meinen Geschmack jedoch sollte es würziger sein”. Eben alles Geschmacksache.

Geschichte des Studentenfutters
Vor über 75 Jahren wurden in Deutschland die ersten Studentenwerke gegründet. Die Studierenden schlossen sich in Selbsthilfevereinen zusammen, um die Not nach dem Ersten Weltkrieg zu lindern. Damals entstanden die ersten Mensen, Notunterkünfte und gemeinnützigen Kleiderkammern. Finanziert wurde die Tätigkeit der Studentenwerke durch Beiträge der Studenten, Spenden der Bevölkerung und aus dem Staatssäckel. Heute gibt es in Deutschland 63 Studentenwerke, die sich um die sozialen Belange der fast zwei Millionen Studierenden an über 200 Hochschulen kümmern.

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