Nicht ohne Speck

Die Ergebnisse einer Umfrage des Südtiroler Speck Consortiums zeigen, dass lediglich ein Drittel der Befragten den Speck auch als leicht geräucherten Südtiroler Schinken kennen. Der mit dem Herkunftssiegel g.g.A. geprüfte Südtiroler Speck ist demnach in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Allgemein unter Speck verbindet die deutliche Mehrheit (75%) mit „Speck“ „fetten“ bzw. durchwachsenen Bauchspeck. Lediglich 16 Prozent der Befragten verstehen darunter Rohschinken, also geräucherten oder luftgetrockneten Schinken, wie es beispielsweise der Südtiroler Speck ist. In Süddeutschland wird Speck allerdings häufiger mit Rohschinken in Verbindung gebracht als im Norden (22% vs. 12%). Eine Minderheit von 5 Prozent betrachtet Kochschinken als Speck.

Zu diesen Gerichten gehört Speck in Deutschland dazu
Für eine klare Mehrheit der befragten Verbraucher (70%) gehört Speck besonders zu herzhaften, warmen Gerichten – etwa Flammkuchen oder Rouladen – einfach dazu. Bei jedem zweiten Befragten (52%) darf Speck bei gebratenen Eiergerichten und auch bei gebratenen grünen Bohnen (50%) nicht fehlen. Knapp 40 Prozent wünschen sich Speck auf einer gemischten Wurstplatte, bei der Brotzeit oder Jause. Beim Südtiroler Speck verhält es sich hingegen anders: hier sind es ganze 85%, welche die Rohschinken-Spezialität zu einer Marende, wie die klassische Brettljause in Südtirol genannt wird, bevorzugen. Beim Salat spielt Speck dafür eine eher untergeordnete Rolle: Für nur 27 Prozent ist Speck unverzichtbarer Bestandteil in herzhaften Salaten. Der aktuelle Trend, Speck in süßen Speisen wie etwa Muffins oder Süßigkeiten zu verarbeiten, scheint in Deutschland noch nicht angekommen zu sein: Nur 2 Prozent sehen den Speck hier als wichtige Zutat.

Mit oder ohne Fett? Die Speckesser-Typen
Beim Speck-Verzehr hat jeder seine Vorlieben: Jeder zweite Befragte in Deutschland (53 %) isst üblicherweise alles vom Speck, rund ein Drittel lässt den weißen Fettanteil weg. Hier zeigen sich auch klare Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Während überdurchschnittlich viele Männer den Speck im Ganzen verzehren, tun dies nur 43 Prozent der Frauen. 41 Prozent der weiblichen Speckesser bevorzugen nur den roten Speckanteil (vs. 26% der Männer). Dabei ist das Fett eigentlich ein wichtiger Geschmacksträger. Eine alte Regel in Südtirol besagt zum Beispiel, dass bei einem guten Speck zwei Drittel rot und ein Drittel weiß sein muss. Nur 11 Prozent der Befragten essen gar keinen Speck. Dies zeigt, dass der Speck in seinen unterschiedlichen Zubereitungsformen ein verlässlicher Begleiter in der deutschen Küche ist.

In Süddeutschland beliebt, in Norddeutschland noch weitgehend unbekannt
Der Südtiroler Speck ist ein Qualitätsprodukt, dessen einzigartiger Geschmack durch die Verbindung zweier traditioneller Herstellungsverfahren entsteht: Die eher in Mittel- und Nordeuropa übliche Räucherung und die in mediterranen Ländern verbreitete Lufttrocknung. Südtirol hat an der Schnittstelle zweier Kulturen somit ein eigenes Herstellungsverfahren entwickelt, das die Vorteile beider Methoden verbindet und einen Schinkenspeck mit „wenig Salz, wenig Rauch und viel frischer Bergluft“ hervorbringt.

Dies ist in Deutschland erst 31 Prozent der Befragten bekannt. Dabei zeigen sich deutliche regionale Unterschiede: So kennen die Süddeutschen den Südtiroler Speck noch etwas besser (37%) als die Norddeutschen (21%) und haben auch schon deutlich häufiger zugegriffen: 62% vs. 35%. Am liebsten wird er roh, also z.B. pur oder als Brotbelag verzehrt. Nur eine Minderheit genießt den Südtiroler Speck angebraten (16%) oder gekocht (14 %). Allerdings wird er tendenziell eher von älteren Genießern geschätzt: Während rund 40 Prozent der Menschen ab 45 bereits Südtiroler Speck gekauft haben, sind dies unter den 20-29-Jährigen nur 14 Prozent.

Weitere Informationen sowie eine Vielfalt an leckeren Rezepten zum Südtiroler Speck g.g.A. finden Sie hier.

 

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