Obermeistertagung

Rund 80 Obermeister und Delegierte der bayrischen Innungen begrüßte Landesinnungsmeister Georg Schlagbauer am neuen Veranstaltungsort, dem Arvena Park Hotel. Nach der Ehrung des kürzlich verstorbenen ehemaligen DFV-Präsidenten Albert Pröller rief er die Anwesenden u.a. dazu auf, das Image der Betriebe zu verbessern: „Wir müssen unser Bild bei den Menschen draußen im Land nachhaltig verbessern und dafür sorgen, dass die Leistungen aller unserer Betriebe gesehen, gehört und vor allem geschmeckt werden“. Der Fleischerverband Bayern werde nicht tatenlos zusehen, wenn industrielle Lebensmittel der besseren Vermarktungschancen wegen unter zweifelhaften Bezügen zum Handwerk angepriesen wird: „Wo Handwerk drauf steht, muss auch Handwerk drin sein“, betonte er. „Wir sind diejenigen, die dem Kunden erklären können, was für ein Stück Fleisch sie auf ihrem Teller liegen haben, ohne eine Chargennummer heraussuchen zu müssen. Das ist unsere Chance! Das Metzgerhandwerk muss diese Kompetenz nach außen tragen, das Vertrauen der Kunden bewahren und ausbauen“, rief er seinen Kollegen zu. Eine Absage erteilte er hingegen Gebühren für Routinekontrollen der Lebensmittelüberwachung, hier werde man nicht nachgeben. Auch für den Erhalt des Meisterbriefes werde er sich nach allen Kräfte auch in seinem neuen Amt als Präsident des Bayrischen Handwerkstages (BHT) einsetzen. „Auch drei von sechs bayrischen Handwerkskammern werden die nächsten Jahre von Metzgern geführt – ein Erfolg für Sie alle“, betonte Georg Schlagbauer die gestiegenen Möglichkeiten der Einflussnahme in den kommenden Jahren.

Der Sachkundenachweis Schlachten führt in vielen Betrieben zu Ungereimtheiten, was zahlreiche Wortmeldungen der Obermeister belegten. Hier seien die mit dem Bayrischen Umweltministerium vereinbarten eintägigen Crash-Kurse an der Fleischerschule Ausgburg eine gute Lösung, was auch Dr. Bettina Maurer aus dem Referat Tierschutz des Ministeriums begrüßte. Gerne stand sie den Anwesenden für ihre Fragen zur Verfügung. Fragen zur neuen LMIV und zur Allergenkennzeichnung beantwortete die technologische Beraterin des Verbandes, Bettina Kraus.

Zudem wies der Landesinnungsmeister deutlich auf die Gewinnung von Berufsnachwuchs hin: „Nur wenn wir genügend Lehrlinge zu qualifizierten Fachkräften ausbilden und diese auch in unserem Handwerk halten, können wir die Zukunft unserer Betriebe langfristig sichern“, betonte er. Dafür stünden von Verbandseite neue Werbemittel die Homepage www.f-tastisch.de, der Facebookauftritt „Genusshandwerker“, der youtube-Kanal „Fleischerverband Bayern“ sowie neue Werbemittel wie Roll-ups, Flyer und Magazine zur Verfügung.

In seinem Bericht betonte Hauptgeschäftsführer Rainer Hechinger u.a. man wolle dem Mitgliederschwund nun aktiver entgegentreten und forderte die Anwesenden dazu auf gemeinsam mit ihm „Trittbrettfahrer“ ausfindig zu machen und diese wieder neu zu binden: „Je mehr Mitglieder wir haben, desto ernster werden wir genommen“. Es lohne sich für jeden Betrieb zu kämpfen.


Dipl. Betriebswirt Lars Bubnick
vom Fleischerverband Bayern wies in seinem Bericht auf die Umstellung elektronischer Kassensysteme hinsichtlich GDPdU-Format hin. Danach müssen Kassendaten digital zehn Jahre gespeichert werden. Diese seien künftig Schwerpunkt bei Betriebsprüfungen und die Übergangsfrist für alte Systeme endt zum 31.12.2016. Danach lud Obermeister Engelbert Jais seine Kollegen zum Bayrischen Fleischerverbandstag ein, der am 30./13. Mai 2015 in Füstenfeldbruck stattfindet.

 

Foto: Theimer

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