Qualität braucht eine starke Lobby

Bonn, (bpa). Unter dem Motto “Qualität braucht eine starke Lobby” hatte der Bundesverband privater Alten- und Pflegeheime und ambulanter Dienste e.V. – kurz bpa -zu seiner Mitgliederversammlung und Fachtagung 1999 am 10. und 11. Juni 1999 ins SI-Centrum Stuttgart geladen. Fast 500 Mitglieder waren der Einladung gefolgt und verschafften ihrem Verband mit der Neuwahl des Präsidiums und weitreichenden Beschlüssen über die Struktur des Verbandes und den Haushaltsplan 1999/2000 eine gewünscht starke Lobby, die sich für die zukunftsweisende Qualitätssicherung und -Verbesserung der mehr als 2.500 Mitgliedseinrichtungen des Verbandes in den nächsten vier Jahren einsetzen wird.

Präsident Bernd Meurer (41 Jahre, Rheinland-Pfalz), der nicht zur Wahl stand, da er noch für zwei weitere Jahre im Amt ist, hat mit Philipp Devrient (55 Jahre, Hessen) als 1. Stellvertretenden Präsidenten, Jörg Schomaker (50 Jahre, Hessen) als 2. stellvertretenden Präsidenten sowie Bärbel Jordan-Wittwer (49 Jahre, Schleswig-Holstein), Bettina Harms (37 Jahre, Niedersachsen), Friedrich Schmidt (54 Jahre, Bayern) und Dietrich Zarft (40 Jahre, Niedersachsen) ein erfahrenes und fachlich gut aufeinander abgestimmtes Präsidium zur Seite, das sich in den Fachbereichen ambulant und stationär bestens auskennt und ein Garant dafür sein wird, daß der bpa auch weiterhin die Qualität seiner Mitgliedsbetriebe sichern und verbessern hilft.

Großen Anklang fand die Qualitätsoffensive des Verbandes, mit der der bpa seine ambulanten und stationären Mitgliedseinrichtungen auf die gesetzlichen und verbandlich geforderten Qualitätsanforderungen vorbereitet. Mit Checklisten, Handbüchern und einem umfangreichen Fortbildungsangebot, das aus verschiedenen Bausteinen besteht, bereitet der Verband seine Mitglieder auf MDK-Prüfungen vor und unterstützt die Erlangung des Pflege-TÜV-Zertifikats – eine Initiative, die der Verband in Kooperation mit dem TÜV Süddeutschland entwickelt hat.

Um den Einrichtungen ein praxisbezogenes Qualitätssicherungs- und -prüfungsverfahren anbieten zu können, das auch werblich nutzbar ist und das Vertrauen der Kunden in die Leistung der Einrichtung fördert. Im Anschluß an das Referat und den Statusbericht von Martin Seitz vom TÜV Süddeutschland zum Pflege-TÜV-Verfahren wurden neun weitere Zertifikate an ambulante und stationäre Mitgliedseinrichtungen verliehen.

Diese Zertifikate erhielten Frau Pletowski für den PS Pflegeservice in Karlsruhe, Herr Lütke für das Altenwohn- und Pflegeheim “Am Forstweiher” und die Seniorenwohnanlage in Nürnberg, Herr Schöttner für das Seniorenzentrum Elisabethenhaus in Ulm, Frau Reich für das Haus der Betreuung und Pflege in Nürnberg, Frau Fink für das Senioren- und Pflegeheim in Kaisers-lautern, Herr Monschau für das Maranatha Seniorenzentrum in Sinzig-Bad Bodendorf, Herr Schmidt für die Villa Wörth Pflegeheim GmbH in Wörth/lsar und Herr Quad-beck für die Senioren- und Krankenpflege GmbH in Gengenbach. Zur Fachtagung am zweiten Tag war es dem bpa gelungen, hochrangige Referenten zu gewinnen.

Erwin Jordan, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit thematisierte in seinem Referat die Leistungen der privaten Anbieter und deren Stellung in der weiteren Gesetzgebung, die Bedeutung der häuslichen Pflege im Rahmen der Gesundheitsreform 2000, diskutierte über das Schnittstellenmanagement zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen und bezog Stellung zu Anforderungen und Voraussetzungen für Qualität in den Einrichtungen. Dabei stellte er fest, daß die Entwicklung der Qualität durchaus ernst genommen würde, und lobte den bpa für seine Pflege-TÜV-lnitiative. Den umgehenden Entwurf eines neuen Heimgesetzes unter Federführung des BMFUS kündigte er ebenso an, wie er den Gedanken, Qualität als Kriterium für die Zulassung neuer Dienste einzubeziehen, in die Diskussion brachte.

Auch Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen e.V., der das Schlußreferat der Fachtagung hielt, ging auf die Kernpunkte des vorangegangenen Referats ein. Dabei sprach er sich für eine ausreichende Anmeldefrist bei Prüfungen aus und entschärfte die Diskussionen um unangemeldete Kontrollen dadurch, daß er diese nicht für zwingend notwendig erachte. Zur Qualitätsdiskussion sprach er sich dafür aus, die Chancen und Möglichkeiten zu nutzen, Qualität jetzt auf einem hohen Niveau festzuschreiben. Zuvor hatte Ministerialrat Klaus Juchart, den auch sein Geburtstag nicht daran hinderte, der Einladung des bpa zur Fachtagung Folge zu leisten, die Grüße von Sozialminister Dr. Friedhelm Repnik überbracht.

In seinem Referat schilderte er die Situation in Baden-Württemberg und erläuterte noch einmal die Bundesrats-lnitiative zur Verbesserung der Pflegesituation, die das Land gemeinsam mit Bayern auf den Weg gebracht hatte. In seinem Schlußwort betonte bpa-Präsident Bernd Meurer noch einmal, daß Qualität und die Einführung und Umsetzung professioneller Qualitätssicherungssysteme in den Einrichtungen von tragender Bedeutung für die Existenz der Unternehmen und eine Grundforderung der pflegebedürftigen Kunden und Klienten sei. Der Verband stehe für die Qualität seiner Einrichtungen und stelle sich vehement gegen alle, die sich der Qualität verweigern oder diese wirtschaftlich unmöglich machen.

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