Hauptsächlich wurde das Dokument für Investoren verfasst, doch es ist den Autoren zufolge auch für die Abnehmer der entsprechenden Produkte, z. B. Lebensmittelproduzenten und Gastronomie, relevant. Verbreitet wird der Report von der Albert Schweitzer Stiftung, die sich für eine vegane Lebensweise einsetzt.
Die Industrialisierung von Tierprodukten wie Fleisch, Fisch, Milch und Eier bezeichnet die FAIRR-Initiative als relativ junges Phänomen. Sie beschreibt 28 ökologische, gesellschaftliche und politische Risiken, die vier Finanzhebeln zugeordnet werden: Produktion und Preis, Marktzugang, Reputation sowie Rechtliches und Regulierung. Die Risiken haben laut FAIRR unterschiedliche Zeithorizonte, wobei insbesondere die langfristigen Risiken bei Investoren noch weitgehend unbekannt und dementsprechend nicht berücksichtigt sind. Auch wenn der Report seinen Hauptfokus auf die USA legt, seien die meisten Risiken und Schlussfolgerungen fast 1:1 auf den deutschen und europäischen Markt übertragbar.
Die 28 Risikofaktoren der Intensivtierhaltung nach FAIRR:
Umweltfaktoren:
1. Ausbrüche von Krankheiten
2. Treibhausgasemissionen
3. Abholzung und Verlust von Biodiversität
4. Naturkatastrophen
5. Klimawandel
6. Wasserverschmutzung
7. Wasserknappheit
8. Ressourcenknappheit
9. Schlechte Tierschutzbedingungen
10. Menge der Fäkalien
11. Luftverschmutzung
12. Degeneration der Böden
13. Wüstenbildung
Gesellschaftliche Faktoren:
1. Antibiotikaverbrauch
2. Ausbreitung ansteckender Krankheiten und Pandemien
3. Sozialer Widerstand
4. Veränderung der Konsumpräferenzen
5. Schlechte Arbeitsbedingungen
6. Menschenrechtsverletzungen
7. Verfügbarkeit und Produktivität des Faktors Arbeit
8. Gesundheitliche Auswirkungen auf benachbarte Anwohner
9. Verlust des ländlichen Lebensunterhalts
10. Verletzungen des Bodenrechts
11. Verlust der gesellschaftlichen Akzeptanz
Politische Faktoren:
1. Gesetzgebung
2. Vollzug
3. Offenlegung von Nachhaltigkeitsaspekten
4. Grundsätze der Unternehmensführung
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass Investoren und Stakeholder die vielfältigen Risiken der Intensivtierhaltung deutlich intensiver untersuchen sollten – sowohl aus Sicht der Nachhaltigkeit ihrer Investments und Geschäftsbeziehungen als auch aus Sicht des langfristigen Kapitalerhalts.
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