Erfolgreiche Zwischenbilanz zum Jubiläum
Die Initiative Tierwohl (ITW) blickt 2025 auf ein Jahrzehnt ihrer Arbeit zurück. Seit der Gründung im Jahr 2015 hat sie sich auf das Ziel ausgerichtet, mehr Tierwohl von vielen Landwirten für viele Verbraucher im Breitenmarkt zu etablieren. Nach eigenen Angaben „mit durchschlagendem Erfolg“. Rund 14.000 Bäuerinnen und Bauern böten ihren Puten, Hühnern, Enten, Schweinen und Rindern inzwischen mehr Tierwohl an, heißt es in einer ITW-Pressemitteilung zum Jubiläum. Damit deckten sie bei Rindern 20 Prozent, bei Schweinen gut 60 Prozent und bei Geflügel etwa 90 Prozent des Marktes ab. Die Anforderungen für mehr Tierwohl hätten sich seit der Gründung ständig weiterentwickelt, ebenso das Kontrollsystem.
„Von Anfang an setzen wir bei der Initiative Tierwohl (ITW) auf Breitenwirksamkeit – ein Ansatz, der uns einzigartig und unverzichtbar macht. Dank der gemeinsamen Anstrengung aller Wirtschaftspartner ist ITW-Fleisch für Verbraucher nahezu überall in Deutschland verfügbar. Das gemeinsame und verlässliche Handeln der Beteiligten aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmittelhandel macht die ITW so erfolgreich“, erklärt Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der ITW.
Vertrauen durch Kontrolle
„Neben der Produktkennzeichnung und einem etablierten Finanzierungs- und Vermarktungssystem setzt die Initiative auf Vertrauen durch flächendeckende Prüfungen als Teil einer ganzheitlichen Strategie. Auch in Krisenzeiten, wie der Pandemie oder der Inflation, blieb die ITW ihrem Weg stets treu und dabei erfolgreich“, erläutert Robert Römer, ebenfalls Geschäftsführer der ITW.
Seit 2015 sei die Zahl der teilnehmenden Betriebe in der Geflügelhaltung von 896 (2015) auf 2.812 (2024) gestiegen. Bei Sauenhaltern, Ferkelaufzüchtern und Mästern sei die Teilnehmerzahl im gleichen Zeitraum von 2.010 auf 9.948 Betriebe gewachsen. Das 2022 eingeführte Programm für Rinderhalter habe sich mit einem Zuwachs von 267 auf 1.236 Betriebe in nur zwei Jahren ebenfalls entwickelt.
Fehlverhalten identifiziert und sanktioniert
Als branchenübergreifendes Bündnis der deutschen Lebensmittekette agiere die ITW unabhängig von politischen oder ideologischen Einflüssen. Mit ihrem flächendeckenden Kontrollsystem biete sie Sicherheit für Verbraucher und Glaubwürdigkeit für die Branche. Die Kontrollen umfassten zahlreiche Tierwohl-Kriterien, wie unter anderem zusätzliches Platzangebot, Stallklima- und Tränkewasserchecks sowie QS-geprüftes Tierfutter.
Durchschnittlich würden teilnehmende Betriebe zweimal jährlich überprüft – mindestens eine Kontrolle davon erfolge unangekündigt. Von über 156.000 Kontrollen in zehn Jahren seien nur 0,78 Prozent nicht bestanden worden. Das zeige zweierlei: Die meisten Landwirte arbeiteten äußerst gewissenhaft mit ihren Tieren, zugleich funktioniere das Kontrollsystem. Denn Fehlverhalten werde identifiziert und sanktioniert.
Laut einer aktuellen forsa-Umfrage bewerten 85 Prozent der Deutschen die Initiative positiv und sind von ihrem Konzept überzeugt. Zum 10-jährigen Jubiläum richtet die ITW ihren Fokus bei Schwein auf die Anpassung der Kriterien an die staatliche Tierhaltungskennzeichnung. Die Tiere sollen nochmal mehr Platz und Buchtenstrukturierungselemente erhalten. Bei Geflügel hätten sich die Tierwohl-Kriterien ebenfalls weiterentwickelt. So kämen etwa Strukturierungselemente für die Haltungsumwelt und eine Dämmerlichtphase zum Einsatz.
Das ist die Initiative Tierwohl
Mit der im Jahr 2015 gestarteten Initiative Tierwohl (ITW) bekennen sich die Partner aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft, Lebensmittelhandel und Gastronomie zu ihrer gemeinsamen Verantwortung für Tierhaltung, Tiergesundheit und Tierschutz in der Nutztierhaltung. Die Initiative Tierwohl unterstützt Landwirte dabei, über die gesetzlichen Standards hinausgehende Maßnahmen zum Wohl ihrer Nutztiere umzusetzen.
Die Umsetzung dieser Maßnahmen wird durch die Initiative Tierwohl flächendeckend kontrolliert. Ihr Produktsiegel kennzeichnet ausschließlich Produkte, die von Tieren aus teilnehmenden Betrieben der Initiative Tierwohl stammen. Die Initiative Tierwohl etabliert Schritt für Schritt mehr Tierwohl auf breiter Ebene und wird dabei kontinuierlich weiterentwickelt.