Rügenwalder „revolutioniert“ Wurstmarkt

Die Rügenwalder Mühle schloss das abgelaufene Geschäftsjahr (31.12.) mit einem zufrieden stellenden Ergebnis ab: Das Familienunternehmen erwirtschaftete 2014 einen Gesamtbruttoumsatz von 175,4 Mio. Euro (2013: 175,6 Mio. Euro). Dieser blieb damit im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil (- 0,1%). Der Gesamtabsatz lag mit einem Plus von 1,3% leicht über dem Wert von 2013. „Der Wurstkonsum in Deutschland hat sich im letzten Jahr weiter rückläufig entwickelt – und daran wird sich auch in Zukunft nichts mehr ändern“, sagt Inhaber und Geschäftsführer Christian Rauffus. Mit 450 Mitarbeitern (Stand: 31.12.2014) stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Personen. Inzwischen sind rund 500 Beschäftigte tätig; weitere 100 sollen 2015 folgen. „Die enorme Nachfrage nach den vegetarischen Produkten erfordert die Erhöhung unserer Kapazitäten und dafür brauchen wir natürlich gute Mitarbeiter“, erläutert Godo Röben, Geschäftsleitung Marketing/Forschung & Entwicklung. Die Zahl der Auszubildenden lag Ende 2014 bei 17; die Ausbildungsquote belief sich auf 3,8% (2013: 3,6%).

 

„Veggie“ übertrifft alle Erwartungen

Seit der Einführung der ersten vegetarischen Produkte im Dezember 2014 (vegetarischer Schinken Spicker in drei Sorten, gefolgt von den vegetarischen Mühlen Frikadellen im Februar 2015) übertrifft die neue Produktlinie alle Erwartungen: So verlassen aktuell monatlich rund 2,5 Mio. Packungen das Unternehmen, die Linien laufen von Montag bis Samstag im Drei-Schicht-Betrieb. Dies beschert dem Unternehmen gerade ein Wachstum von über 15%. „Wir hatten uns ursprünglich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 rund ein Drittel unseres Umsatzes mit fleischfreien Artikeln zu erzielen“, sagt Christian Rauffus. Man rechnet im Juli damit, dass die vegetarischen Produkte 30 % der Wochentonnage ausmachen (aktuell: ca. 15%). Zum Wachstum des fleischfreien Sortiments sollen ab 18. Mai 2015 auch die jüngsten Neuzugänge beitragen: vegetarische Mühlen Schnitzel in den Varianten klassisch, Cordon bleu und „mit Tomate & Paprika“ sowie vegetarische Mühlen Nuggets. Weitere vegetarische und vegane Produkte folgen im Herbst. Alle diese Produkte tragen das europäische V-Label, das in Deutschland vom Vegetarierbund Deutschland (VEBU) vergeben wird. Neben der Vorstellung der vegetarischen Produktlinie Ende 2014 markierte die Einführung der achten Marke – Mühlen Currywurst und Mühlen Frikadellen in Currysauce – im Mai 2014 einen wichtigen Schritt in der Ausrichtung des Sortiments. Seit 2010 setzt Rügenwalder verstärkt auf den sich dynamisch entwickelnden Bereich der Snack-Produkte (Mühlen Würstchen und Mühlen Frikadellen). Die Currywurst und Frikadellen lassen sich schnell in der Mikrowelle zubereiten.

 

Produktionskapazitäten und 100 zusätzliche Stellen schaffen

Investiert hat das Unternehmen 2014 im Zuge der Vorbereitungen zur Einführung der vegetarischen Produktlinie in den Bau und die technische Ausstattung eines eigenen Produktionsbereichs, der nur über eine chipgesteuerte Zugangsschleuse zugänglich ist. Dazu kamen Kapazitätserweiterungen und Ersatzinvestitionen. Insgesamt belief sich die Investitionssumme auf 10,8 Mio. Euro. Für 2015 sind Ausgaben in ähnlicher Größenordnung geplant. Die Schaffung zusätzlicher Produktionskapazitäten für das vegetarische Sortiment steht auch im laufenden Geschäftsjahr im Mittelpunkt der Investitionstätigkeit: Neben 100 zusätzlichen Arbeitsplätzen müssen auch die baulichen Voraussetzungen für eine Ausweitung der Produktion geschaffen werden. Dazu wurden ein Grundstück, ein Verwaltungsgebäude und eine Halle auf dem Gelände gegenüber dem Firmensitz erworben. „Hier wollen wir noch in diesem Jahr Kapazitäten schaffen, um so viele Produkte wie möglich im eigenen Haus herstellen zu können“, so Godo Röben. www.ruegenwalder.de

 

Foto: Rügenwalder Mühle

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